Tatjana Maria und Jule Niemeier: „Ihr habt an mich geglaubt“.
Der „Middle Sunday“ war in Wimbledon bisher traditionell spielfrei. Doch bei der 135. Auflage der Championships wurde mit dieser Regel gebrochen. Tatjana Maria sowie Jule Niemeier nutzten die Gunst der Stunde und stehen nun am heutigen Dienstag gegeneinander im Viertelfinale. Heißt: Eine der Spielerinnen wird in das Halbfinale einziehen und in Wimbledon weiter für positive deutsche Überraschungen sorgen.
Tatjana Maria sicherte sich dieses Viertelfinale durch eine tolle kämpferische Leistung. Im ersten Satz lag die Nummer 103 der WTA-Weltrangliste schon 1:3 zurück, im zweiten Satz mit 1:4 und im letzten und entscheidenden Satz direkt mit 0:2 gegen Jelena Ostapenko. Am Ende triumphierte die Bad Saulgauerin mit 5:7, 7:5, 7:5 über die lettische Siegerin der French Open 2017.
Tatjana Maria: Ich bin so stolz, eine Mama zu sein. Das ist das Schönste auf der Welt. Dass ich diese Tage hier bei diesem tollen Turnier zusammen mit meiner Familie erleben darf, macht es super speziell!
Eine Liebeserklärung an die Zuschauerinnen und Zuschauer verfasste Tatjana Maria direkt auf dem Court …
Tatjana Maria: Als ich im dritten Satz gleich mein erstes Aufschlagspiel verloren habe, wahrt ihr für mich da. Ich dachte: „Okay, sie glauben an mich“! Also habe ich auch an mich geglaubt.
Jule Niemeier hatte auf dem mit rund 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauften Centre-Court danach nicht ganz so viel Mühe wie Tatjana Maria, um ihren Traum am Leben zu erhalten. Die 22-jährige Dortmunderin, die noch im Porsche Talent Team gefördert wird, behauptete sich souverän gegen die erfahrenere Lokalmatadorin Heather Watson und benötigte nur 1:17 Stunden, um ins Viertelfinale einzuziehen. So weit ist bisher noch keine Spielerin aus dem Porsche Talent Team bei einem Major-Turnier gekommen. Und das vor den Augen mehrerer ehemaliger Wimbledon-Champions, die zur 100-jährigen Feier des Turniers an der Church Road am Centre-Court waren.
Jule Niemeier: Ich kann noch gar nicht richtig glauben, was ich hier erlebe. Dieses Turnier ist sehr speziell. Vielen Dank für diese tolle Atmosphäre. Vor dem Match war ich unglaublich nervös. Doch als ich dann auf dem Platz stand, habe ich mich ganz auf mein Spiel konzentriert, Punkt um Punkt gespielt und am Ende nicht viele Fehler gemacht. Ich bin heute sehr stolz auf mich! (Porsche/TX)