Mike Elliott, Andreas Seidl und Günther Steiner: „Wir werden weiter kämpfen“.
Am Wochenende bestreitet die Formel 1 den Großen Preis von Großbritannien. Der 5,891 Kilometer lange Traditionskurs in Silverstone ist äußerst hart zu den Reifen, besonders der linke Vorderreifen wird stark belastet. Trotzdem ist Silverstone einer der schnellsten Kurse im Kalender. Also flache Flügeleinstellungen. In der virtuellen PK: Mike Elliott (Mercedes), Andreas Seidl (McLaren) und Günther Steiner (Haas).
Günther, Haas scheint an diesem Wochenende eine Wundertüte zu sein. Mal gut dabei, dann weit weg. Woran müsst Ihr an den Boliden noch arbeiten?
Günther Steiner: Wir haben wohl in allen Bereichen zu arbeiten. Wir sind nicht so schnell, wie wir gerne gewesen wären. Das hatten wir an den letzten Wochenenden auch schon, doch wir haben immer Lösungen gefunden.
Wie sehen Sie die Situation um Mick Schumacher nach Kanada? War das tolle Qualifying vielleicht der Durchbruch in dieser Saison?
Günther Steiner: Ich hoffe es doch, leider hatten wir im Rennen ein mechanisches Problem. Er hätte also in die Punkte fahren können und müssen, aber leider blieb der Wagen stehen. Ich hatte gehofft, dass er seine ersten Punkte holt, damit er die Hürde endlich überwunden hat und entspannter wird. Aber ich sehe auch, dass er im Moment in einem ziemlich guten Zustand ist.
Das Mittelfeld ist 2022 sehr eng. Reicht der Bolide noch für ein Q3 aus?
Günther Steiner: Ich denke, dass wir immer noch in ein Q3 kommen können. Ich glaube aber, jedes Wochenende ist es anders. Manchmal sind wir an der Spitze des Mittelfeldes, manchmal sind wir am Ende des Feldes. Ich denke also, dass sich die Aufstellung ständig ändert. Ich glaube, das Mittelfeld ist sehr eng beieinander, und das ist primär der Haushaltsobergrenze zu verdanken.
Andreas, wie ist es um die Stimmung im Team bestellt?
Andreas Seidl: Beide Jungs sind in Ordnung und ich kann aktuell nur sagen: Lando und Daniel arbeiten als Team gut zusammen.
Wie sieht es mit der Leistung des McLaren an dem Wochenende aus?
Andreas Seidl: Ich denke, auf dem Papier sieht es anders aus als an den letzten beiden Wochenenden, an denen wir definitiv zu kämpfen hatten. Die Strecke sollte unserem Wagen mehr liegen. Wir brauchen den positiven Schwung für ein starkes Wochenende, wir wollen weiter um P4 in der Konstrukteurswertung kämpfen. Aktuell ist es unser Rang, zu gerne bis zum Ende der Saison.
Wie sieht es mit neuen Updates aus? McLaren hat die Handbremse gezogen, andere Teams produzieren jedoch immer noch weiter.
Andreas Seidl: Ich kann nur beurteilen, was ich bei McLaren sehe. Und letztendlich muss jedes Team seine eigenen Pläne machen, wie es die Upgrades während der Saison einsetzen will. Wir haben eine Vorstellung davon, wie die zweite Saisonhälfte aussehen wird, auch in Bezug auf die Entwicklung. Es gibt einige Parameter, die man während einer Saison im Auge haben muss. Eine Sache ist der Kostendeckel, dadurch muss man die begrenzte Zeit im Windkanal nutzen. Und gleichzeitig denke ich, dass wir immer noch ein Paket haben, das noch ziemlich konkurrenzfähig sein kann und weiterhin super um P4 kämpft.
Mike, der Bolide wirkt verbessert. Wie sieht es bei Mercedes aus?
Mike Elliott: Ich denke, aufgrund des Wetters konnten wir noch nicht genug Daten bekommen. Aber wir sind insgesamt zufrieden mit dem, was wir gesehen haben. Ich denke, die Upgrades haben gebracht, was wir wollten.
Was haben Sie sich von den Upgrades versprochen?
Mike Elliott: Wenn man sich den Wagen anschaut, ist es ganz offensichtlich, dass wir die Aerodynamik seit Barcelona viel besser nutzen. Doch um das Hüpfen weiter zu minimieren, mussten wir weitere Kompromisse eingehen. Es ging also darum, diese Leistungen wieder zu optimieren.
Christian Horner sagt: Mercedes kann in Silverstone gewinnen?
Mike Elliott: Ich hoffe, er hat recht … aber ich denke, Red Bull und Ferrari haben über ein gesamtes Rennen immer noch mehr Pace. (FIA/SW)