Angelique Kerber: „Wimbledon hat dieses einzigartige Flair“.
Angelique Kerber konnte sich 2018 ihren größten Traum als Sportlerin erfüllen, mit dem Sieg in Wimbledon. Bis heute kann sich die 34-jährige Deutsche genau an den Matchball gegen Serena Williams erinnern, und „die Momente danach, die irgendwie wie in Zeitlupe abgelaufen sind“. Im Interview mit dem Porsche Newsroom sprach Angelique Kerber über die Rückkehr nach Wimbledon, ihre Gefühle und Hoffnungen.
Wimbledon steht vor der Tür. Wie groß ist die Vorfreude und wie bereit sind Sie für das wichtigste Turnier eines Jahres?
Angelique Kerber: Für Wimbledon ist man immer bereit! Wer mich kennt, der weiß, wie sehr ich mich jedes Jahr auf die Rasen-Saison freue. Da sie nur relativ kurz ist, genieße ich sie umso intensiver. Es ist auch tatsächlich so bei mir, dass sich gleich beim ersten Training auf Rasen, ja eigentlich schon beim ersten Ballwechsel dieses besondere Gefühl einstellt, das mit so vielen Erinnerungen verbunden ist. Das habe ich gerade erst wieder bei den Bad Homburg Open erlebt.
Was ist das Besondere an Wimbledon?
Angelique Kerber: Dieses einzigartige Flair zieht auch mich jedes Jahr wieder aufs Neue in seinen Bann. Die große Tradition, dieser Geist von Wimbledon ist in jedem Winkel der Anlage spürbar. Mich fasziniert besonders diese Ruhe auf dem Centre-Court. Natürlich applaudieren die Leute, jedoch während der Ballwechsel herrscht irgendwie eine charakteristische Stille.
Angelique, wenn Sie an den sensationellen Sieg 2018 zurückdenken, welche Bilder haben Sie dann unmittelbar im Kopf?
Angelique Kerber: Der Matchball im Finale gegen Serena. Diese Momente danach, die irgendwie wie in Zeitlupe abgelaufen sind. Dann die Siegerehrung, am nächsten Abend das Champions Dinner. Das ist mir alles präsent.
Was ist das eigentlich generell für ein Gefühl, als eine der ehemaligen Siegerin nach Wimbledon zurück zu kommen?
Angelique Kerber: Die Rückkehr ist selbstverständlich immer mit äußerst vielen Erinnerungen und Emotionen verbunden, die mich wohl mein Leben lang begleiten werden. Auf dem Centre-Court von Wimbledon habe ich mir meinen Kindheitstraum erfüllt. Ich habe dafür viel investiert, musste auch Rückschläge verkraften … doch mit diesem Erfolg hat sich alles gelohnt.
Sie sind Teil der Wimbledon-Geschichte …
Angelique Kerber: Eine sehr große Ehre. Allein seinen Namen auf der berühmten Siegerinnentafel zu sehen, sorgt für Gänsehaut. Der Wimbledon-Titel besitzt etwas Unvergängliches und hat eine ganz enorme Strahlkraft, das wird einem vor allem im Laufe der Zeit erst so richtig bewusst. Es ist eine Ehre!
Können Sie das Turnier genießen?
Angelique Kerber: Als Profispielerin möchte man natürlich erfolgreich sein … vor allem bei den Grand Slams. Diesem eigenen Anspruch ordnet man alles unter. Aber trotzdem bleiben auch während eines Turniers immer einmal wieder Momente, in denen man ein bisschen Abstand gewinnt und es dann einfach genießen kann. In Wimbledon zum Beispiel wohnen die meisten Spieler nicht mehr in Hotels, sondern in angemieteten Häusern in Nähe der Anlage. Da kann man sich zwischenzeitlich wunderbar zurückziehen und abschalten.
Abschließend: Wie ehrgeizig sind Sie heute?
Angelique Kerber: Wie ich schon sagte: Als Profi möchte man erfolgreich sein … gerade bei den größeren Turnieren, den Grand Slams. (Porsche/TX)