Sonny Colbrelli: „Ich kann gar nicht glauben, dass ich in Roubaix gewonnen habe“.
Es ist ein historischer Sieg für Bahrain Victorious und Sonny Colbrelli, der die „Hölle des Nordens“ gewonnen hat. Paris-Roubaix ist nicht nur ein Radsport-Monument, es gilt als das brutalste Rennen im Kalender. In einem packenden Finale konnte sich der amtierende Europameister gegenüber Florian Vermeersch (Lotto Soudal) sowie Mathieu van der Poel (Alpecin Fenix) durchsetzen. Für alle das erste Paris-Roubaix.
Sonny, Du hast Paris-Roubaix gewonnen …
Sonny Colbrelli: Unglaublich, mein erstes Paris-Roubaix und ich gewinne es gleich. Ich bin sehr glücklich! Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich gewonnen habe!
Hast Du mit einem möglichen Sieg im Vorfeld gerechnet?
Sonny Colbrelli: Am Morgen konnte ich nicht an einen Sieg denken. Ich bin ohne Druck gestartet, ich wollte einfach nur Spaß an einem Rennen haben, von dem ich immer geträumt habe. Ich fühlte mich sehr gut und wurde zudem von Kilometer zu Kilometer besser. Deshalb wollte ich meine Chance schon nutzen.
Ich habe gut mit van der Poel zusammengearbeitet, und ich hatte auch Glück, dass ich kein Pech hatte, weder einen Reifenschaden noch einen Defekt. Ich wäre jedoch ein paar Mal fast gestürzt, aber ich war sehr konzentriert. Dann habe ich am Ende wirklich alles gegeben, was ich noch so in meinen Beinen hatte, um hier zu siegen.
Ich bin absolut sprachlos. Ich kann gar nicht glauben, dass ich in Roubaix gewonnen habe. Ich möchte diesen Sieg meiner Familie, dem ganzen Team und meinen Fans widmen. Es war bis zu dem Punkt ein fantastisches Jahr für mich!
Kannst Du das Rennen etwas beschreiben?
Sonny Colbrelli: Es war ein legendäres Roubaix mit dem Regen, dem schlechten Wetter am Start und einer Attacke in Arenberg gut 90 Kilometer vor dem Ziel. Ich bin im Finale nur van der Poel gefolgt, der super stark war, und hatte einen Supersprint!
Ich folgte van der Poel für den Sprint, aber Vermeersch setzte knapp 200 Meter vor dem Ziel zum Sprint an. Etwa 20 oder 25 Meter vor dem Ziel ging ich vorbei und gewann … im Finale war ich voll am Limit. Es war sehr schwierig.
Florian, Dein erstes Paris-Roubaix und dann Podium …
Florian Vermeersch: Im Moment überwiegt noch die Enttäuschung, aber ich denke, in ein paar Tagen wird sie weggehen und dann werde ich stolz sein. Beim ersten Paris-Roubaix auf dem Podium zu stehen, ist verrückt. Das war ein Ziel für meine Karriere, aber ich habe es jetzt beim ersten Mal geschafft. Die Klassiker sind meine Rennen … das ist eindeutig. Ich konzentriere ich mich weiter voll auf meine Karriere.
Mathieu, wie enttäuscht bist Du am Ende?
Mathieu van der Poel: Ich bin stolz, bei meiner ersten Teilnahme gleich auf dem Podium zu stehen. Die Beine waren am Ende einfach leer. Ich war die letzten 30, 40 Kilometer voll am Limit. Es war ein sehr langes Finale, das am Ende seinen Tribut einfach gefordert hat. Dieses Roubaix wird man nicht vergessen!(TX)
Foto:Sonny Colbrelli Copyright ASO
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