Chantal van den Broek-Blaak: „Akzeptieren, dass bei Paris-Roubaix alles drin ist“.
Die Fahrerinnen sind sich der Bedeutung bewusst und bereiten sich auf die erste Ausgabe von Paris-Roubaix Femmes an diesem Samstag vor, nachdem das Debüt auf dem nordfranzösischen Kopfsteinpflaster schon zweimal wegen der Pandemie vereitelt wurde. Chantal van den Broek-Blaak, unter anderem Siegerin der Flandern-Rundfahrt, hofft, dass ihr Instinkt und ihre Erfahrung den Unterschied ausmachen.
Könnte Paris-Roubaix Ihnen liegen?
Chantal van den Broek-Blaak: Es ist ein super cooler Kurs, ein ganz typisches Eintagesrennen, das passt zu mir und ich habe auf diesen Moment gewartet.
Ich schaue mir immer das Rennen der Männer an … man sieht, dass es ein echter Klassiker ist. Man sieht schon, wie hart es ist, man kann es mit gar nichts anderem vergleichen. Ich habe also gemischte Gefühle: Ich bin super aufgeregt, aber es ist auch ein bisschen beängstigend.
Gibt es den idealen Fahrer, folglich die ideale Fahrerin, für Paris-Roubaix?
Chantal van den Broek-Blaak: Man braucht Kraft, und ich bin eine etwas größere Fahrerin … normalerweise bin ich gut in wirklich harten und anstrengenden Rennen, wenn es den ganzen Tag fordernd war und am Ende ein hartes Finale bevorsteht. In Roubaix ist es egal, ob schnell oder langsam gefahren wird, am Ende ist man immer komplett leer. Ich denke, das macht es zu einem besseren Rennen für mich!
Es braucht eine Mischung aus Kraft und Können. Ich fahre nicht schlecht auf dem Kopfsteinpflaster, aber ich bin auch nicht die Beste. Es ist nicht so, dass ich eine Cyclo-Crosserin bin, die immer auf das Rad springt und wieder absteigt. Ich werde es nicht wie Marianne Vos machen! Aber ich habe absolut keine Angst, und das ist auch gut so. Ich bin voll motiviert.
Wie sieht das perfekte Szenario aus?
Chantal van den Broek-Blaak: Man kann das Kopfsteinpflaster in Roubaix nicht mit irgendeinem anderen Rennen vergleichen. Ich nehme immer das Beispiel Flandern, und bei der Ronde kann man, wenn man leer ist, immer versuchen, einen Ausweg zu finden, aber in Roubaix ist das unmöglich. Es ist flach und es gibt nicht viel Ruhe zwischen den Sektoren. Das Kopfsteinpflaster ist wirklich hart, sehr holprig. Wenn man also in Roubaix zu früh leer ist, verliert man wirklich die Geschwindigkeit.
Man kann trainieren, man kann seine Ausrüstung vorbereiten, man kann sich mental vorbereiten, weil man weiß, dass es hart wird … dann muss man akzeptieren, dass bei Paris-Roubaix alles drin ist!
Ein Solo wäre großartig … man kann nur leider niemals ein Rennen vorhersagen, es ist ein Gefühl, und ich hoffe, dass ich in Roubaix wieder den richtigen Instinkt habe. Normalerweise fahre ich die besten Rennen, wenn alle im Peloton leer sind. Fangen wir mit einem harten Rennen an, das macht mich immer glücklich. Wir haben jedoch gesehen, dass es ein Rennen ist, bei dem alles passieren kann. Man kann aus einer frühen Fluchtgruppe heraus gewinnen. Man kann in der besten Position sein, einen Platten haben oder stürzen. Man kann zurückfallen und um den Sieg mitfahren. Ich werde alles geben … hoffentlich habe ich gute Beine und dazu etwas Glück! (ASO/TX)
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