Thomas Reis: „Ich gehe kämpferisch voran, die Mannschaft folgt mir kämpferisch“.
Am heutigen Samstag muss der VfL Bochum beim FC Bayern München aufspielen. Eines der Spiele, auf welches sich die VfL-Anhänger nach dem Aufstieg am meisten gefreut haben. Obwohl die Bilanz gegen den Rekordmeister eindeutig ist, eindeutig negativ ist. Trotzdem will der Cheftrainer ab 15:30 Uhr kein Staunen mehr erkennen, sondern Einsatz. Auf der offiziellen PK stellte sich Thomas Reis weiteren Fragen.
Herr Reis, oftmals werden Spiele gegen den Rekordmeister als „Bonusspiel“ betitelt. Das impliziert, eine Niederlage ist Normalität. Wie sehen Sie es?
Thomas Reis: Ich bezeichne es als ein Ausnahmespiel, weil es einfach auch eine Ausnahmemannschaft ist. Wir wissen, dass die Aufgabe nicht einfach ist, trotzdem ist die Aufgabe sehr, sehr interessant.
Wenn man die letzten Jahre so betrachtet, dann haben die Bayern, glaube ich, aber noch nie alle Heimspiele gewonnen! Wir werden alles dafür machen und uns dieser Aufgabe stellen. Auch dieses Spiel geht bei 0:0 los und auch wenn es ein bisschen aussichtslos erscheint … ich fahre dahin und freue mich auf dieses Spiel!
Muss eine Mannschaft gegen den FC Bayern überhaupt motivieren?
Thomas Reis: In erster Linie habe ich volles Vertrauen in mein Team, trotzdem gibt man dem Team aber immer etwas mit.
Ich glaube, wir brauchen nicht groß über Taktik sprechen, wie wir den Spielaufbau betreiben wollen … wir wissen, dass Bayern uns hoch anlaufen wird, auch dafür gibt es aber immer Lösungen. Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu viel in Klein-Klein zu verfallen, im Gegenpressing sind die Bayern verdammt stark. Fatal wäre es, wie die Hertha beispielsweise, wenn man im Zentrum viele Ballverluste hat, die Bayern haben ein sehr, sehr gutes Umschaltspiel … deswegen hatte ich schon gesagt, sie sind in allen Bereichen gut. Wir müssen versuchen, den Bayern so wenige Chancen wie möglich zu geben um vor unser Tor zu kommen, das wird schwer genug! Besser gesagt: Zu einfach vor unser Tor zu kommen. Dafür werden wir alles tun.
Das alles wissen auch die Bayern. Das erleben sie Woche für Woche, jedes Team ist hoch motiviert wenn es gegen sie geht. Von daher erwarte ich auch von meiner Mannschaft, hoch motiviert ins Spiel zu gehen. Wir dürfen uns nicht beeindrucken lassen, von dem tollen Stadion, von dem gesamten Verein … wir sprechen über das Aushängeschild im deutschen Fußball. Am Anfang darf man gern staunen, doch mit Anpfiff sollte es spätestens vorbei sein!
Man muss alles dafür tun, um an dem Tag besser zu sein als der Gegner.
Was strahlt die Mannschaft für eine Grundstimmung im Training aus?
Thomas Reis: Angst habe ich nicht empfunden … wer mit Angst in das Spiel geht, der muss auch gar nicht erst auflaufen, dann können wir auch hier bleiben. Aber wir haben uns dieses Spiel erarbeitet, weil wir im vergangenen Jahr gut gespielt haben um diese Chance jetzt zu bekommen. Es werden elf Spieler des FC Bayern auf dem Platz stehen, die alle eine super Qualität haben, dazu kommt die immense Qualität von der Bank, man weiß ja auch nie genau wer von Anfang an spielen wird … aber man hat einen direkten Gegenspieler und den muss man mit aller Macht bearbeiten. Vielleicht auch mal mit ein bisschen mehr Körpereinsatz, wobei es nicht darum geht, einen Gegenspieler über die Linie zu treten. Wir müssen auf jeder Position definitiv alles abrufen, jeden Zweikampf annehmen, als wenn es der letzte Zweikampf wäre … man muss schauen, ob wir es schaffen, die Bayern so von unserem Tor weg zu halten, wie es die Mannschaften in den letzten Spielen nicht geschafft haben. Dann schauen wir, was dabei rumkommt.
Ich gehe kämpferisch voran und die Mannschaft folgt mir kämpferisch … (VfL Bochum/TX)
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