Leonie Meyer: „Für die Zukunft will ich nochmal eine Schippe draufsetzen“.
Leonie Meyer ist „Sport-Stipendiatin des Jahres“ 2021. Die 28-jährige Kitesurferin, die im vergangenen Jahr EM-Silber im Mixed-Team gewann und in ihrem Studium der Humanmedizin kurz vor ihrem zweiten Staatsexamen steht, hatte sich bei dem von Deutscher Bank und Deutscher Sporthilfe initiierten Onlinevoting gegen weitere Finalistinnen und Finalisten durchgesetzt. Aktuell startet Leonie Meyer bei der EM.
Leonie, Du befindest Dich gerade bei der EM in Montpellier. Wie fühlt sich das an, zwischen zwei Wettkampftagen die Auszeichnung als „Sport-Stipendiatin des Jahres“ überreicht zu bekommen?
Leonie Meyer: Es ist super, super cool. Diese Auszeichnung als Sport-Stipendiatin des Jahres gibt mir für die nächsten Tage nochmal einen großen Motivationsschub. Die EM ist nach der Pandemie und der Schwangerschaft mein erster Wettkampf, es ist jetzt der maximale Booster, nochmal mehr als alles zu geben.
Was bedeutet Dir die Auszeichnung?
Leonie Meyer: Ich freue mich riesig, dass meine Leistung im Studium und Sport so geehrt wird, stellvertretend für alle studierenden Spitzenathletinnen und -athleten, die das Deutsche Bank Sport-Stipendium erhalten. Denn wir können uns nicht über den Sport finanzieren und sind deshalb sehr, sehr dankbar, dass wir die Förderung bekommen. Es ist mir aber auch wichtig zu zeigen, dass es möglich ist, ein solch anspruchsvolles Studium der Humanmedizin mit Leistungssport zu kombinieren. Es kostet sehr viel Kraft, Zeit und auch Entbehrungen. Aber es ist möglich, und man ist danach super stolz auf sich, dass man das geschafft hat.
Du stehst jetzt in einer Reihe mit den Olympiasiegerinnen und Olympiasiegern Malaika Mihambo, Thomas Röhler, Martin Häner oder auch Bronze-Gewinnerin Theresa Stoll, die zuvor diese Auszeichnung erhalten hat. Große Namen des Sports, die Dich weiterhin motivieren?
Leonie Meyer: Definitiv. Ich stehe jetzt mit ihnen in einer Reihe und will auf jeden Fall zeigen, dass ich diese Ehrung verdient habe. Für die Zukunft will ich nochmal eine Schippe draufsetzen bei meinen sportlichen Zielsetzungen.
Du bist aber nicht nur Spitzensportlerin und Medizinstudentin, sondern zudem seit gut vier Monaten auch Mutter eines Sohnes. Wie konntest Du Dich auf die aktuelle EM und damit auf den ersten Wettkampf nach der Schwangerschaft und der Geburt denn vorbereiten?
Leonie Meyer: Ich muss ganz ehrlich sagen, die sportliche Vorbereitung war recht minimal. Das liegt jedoch nicht nur an der Geburt unseres Sohnes, sondern daran, dass ich mich gerade auch noch auf mein zweites Staatsexamen vorbereite, für das man wahnsinnig viel lernen muss. Das war aber im Vorfeld auch schon so geplant gewesen, und es hat auch bis hierher ganz gut geklappt.
Wie geht es nach der EM dann weiter?
Leonie Meyer: Nach meinem hoffentlich bestandenen Examen im Oktober findet wenige Tage später die Weltmeisterschaft auf Sardinien statt. Ab dann werde ich mich voll auf den Sport konzentrieren. Mein Partner nimmt die kommenden sechs Monate die Elternzeit, dann starten wir einen Familien-Roadtrip. Unsere Wohnung haben wir bereits aufgegeben, so dass wir in unserem Van viel in Europa und in guten Trainingsgefilden, auch vor Marseille, dass 2024 das Segelrevier sein wird, unterwegs sein werden. Mein großes Ziel ist es, bei den Olympischen Spielen mit Kind und als angehende Ärztin auf dem Treppchen zu stehen! (Deutsche Sporthilfe/SW)
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