Lukas Dauser: „Ich brauche wahrscheinlich noch Tage und Wochen“.
Die Olympischen Sommerspiele sind Geschichte. „Team D“ ist aus Tokio zurück und intern gibt es beim DOSB viele Fragen zu beantworten und gewisse Aspekte auch zu klären. Lukas Dauser hat für den DTB beispielsweise die einzige Medaille geholt, Silber am Barren mit starken 15.700 Punkten. Im Interview nach der Rückkehr aus Tokio spricht der erfolgreiche Turner über diesen Erfolg und die Spiele generell.
Lukas, wie oft hast Du in den vergangenen Tagen Deine Silber-Medaille denn abgenommen, oder war sie die ganze Zeit um den Hals?
Lukas Dauser: Gefühlt nur zum Duschen. Ich hatte in den letzten Tagen auch den einen oder anderen Termin und da durfte die Medaille natürlich auch nicht fehlen. Sie hängt die meiste Zeit um meinem Hals und ich bin einfach nur stolz drauf.
Hast Du den Erfolg schon etwas realisiert?
Lukas Dauser: So ein bisschen schon. Ich hatte mittlerweile auch den einen oder anderen Moment um es zu rekapitulieren, aber so richtig angekommen ist es noch nicht. Es ist alles ein bisschen wie im Film. Ich brauche wahrscheinlich noch Tage und Wochen, oder jetzt im Urlaub. Ich bin nächste Woche im Urlaub und habe dann die Zeit zum Nachdenken, was eigentlich genau passiert ist. Ich hoffe natürlich, dass es dann auch irgendwann bei mir ankommt.
Welche Eindrücke hast Du von den Spielen gewonnen?
Lukas Dauser: Eigentlich nur positive Eindrücke, dass es in dieser schwierigen Zeit möglich ist, solch ein Event zu veranstalten. Die Japaner haben sich wirklich extrem ins Zeug gelegt, versucht das schönste Erlebnis in diesen Zeiten zu veranstalten … dies haben sie dann auch geschafft. Dafür bin ich einfach nur extrem dankbar!
Dann natürlich die Solidarität zwischen den Aktiven und Betreuern, dass sich alle an die ausgerufenen Regeln vor Ort gehalten haben, um das Risiko der Ansteckung so gering wie möglich zu halten. Und natürlich der Spirit bei uns im „Team D“, den gibt es nur bei Olympischen Spielen … diesen Spirit einmal zu erleben … andere Aktive zu treffen oder auch der Empfang nach der Medaille. Das sind Sachen die man nie mehr vergisst für den weiteren Lebensweg.
Wie ist der Empfang im Römer, mit Fans?
Lukas Dauser: Unglaublich. Es gab diesmal kein „Deutsches Haus“ vor Ort, darum ist es hier wie „Deutsches Haus at Home“. So wurde es ja auch angepriesen und so fühlt es sich auch an. Man kommt endlich zusammen, tauscht sich hier aus … jeder wird wahrscheinlich auch ein Stück für sich am Ende des Tages mitnehmen.
Was gönnst Du Dir nun nach der langen Entbehrung?
Lukas Dauser: Es wird der eine oder andere Tropfen Alkohol fließen. Ich bin einer der sich immer sehr, sehr strikt auf die Wettkämpfe vorbereitet. Ich habe einen ganz strikten Ernährungsplan, es gibt dann keine Süßigkeiten oder Schokolade, keinen Alkohol natürlich … nach den Wettkämpfen gehe ich dann auch mal abends ein Bier trinken, auch eine Packung Chips oder eine Tafel Schokolade verschlinge ich dann mal. Darauf freue ich mich jetzt auch ein bisschen. (DSM/TX)
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