Kristin Pudenz: „Es ist natürlich ein wahnsinniges Gefühl“.
Kristin Pudenz hat Silber im Diskuswerfen gewonnen. Die deutsche Meisterin wurde im Regenchaos von Tokio mit neuer Bestleistung von 66,86 Metern sensationell mit einer Medaille belohnt. Kristin Pudenz gewann damit die erste Medaille bei diesen Sommerspielen für den Deutschen Leichtathletik-Verband. Im Interview spricht die 28-jährige Herforderin über den Wettkampf und die dabei gezeigte Nervenstärke.
Silber bei den Olympischen Spielen. Wie geht es Dir?
Kristin Pudenz: Ziemlich erschlagen gerade … es ist natürlich ein wahnsinniges Gefühl, aber so richtig angekommen ist es noch nicht.
Wie würdest Du den gesamten Wettkampf einordnen oder beschreiben, auch mit der Pause, bedingt durch den starken Regen?
Kristin Pudenz: Mit der Regenpause, die ja ungefähr eine Stunde gedauert haben muss, was mir gar nicht so lange vorkam … das hatte ich so auch noch nie in einem Wettkampf. Aber man hat ja gesehen, durch den Regen war es viel zu glatt, als das wir hätten werfen können.
Ich hatte schon vorher mit den 65 Metern einen Bronze-Rang und deswegen bin ich zurückgekommen und habe mir einfach nur gesagt: „Heute ist es dein Tag“ … und habe ja dann auch noch einen richtig rausgehauen.
Was war die Zielsetzung vor diesem großen Erfolg?
Kristin Pudenz: Am Anfang habe ich immer gesagt, ich will ins Finale und dort in die Top 8! Das war mein Traum und alles was besser ist, nehme ich natürlich gerne mit. Aber nach der Qualifikation hat man schon gemerkt, dass auch die Favoritinnen nicht ganz so stark sind wie die letzten Jahre, und dann kam schon so der Gedanke auf, ab und zu, dass eine Medaille vielleicht sogar möglich ist. Ich bin aber immer eher zurückhaltend, auch mir selber gegenüber. Deswegen habe ich von den Top 8 als Zielsetzung geträumt.
Gab es schon Glückwünsche aus der Heimat?
Kristin Pudenz: Gefühlt ist mein Handy explodiert. Ich habe noch nicht einmal im Ansatz alles gelesen. Ich habe erst einmal mit meinen Eltern telefoniert, das war für mich ganz wichtig, die haben mitgefiebert. Die Eltern grillen jetzt, geben eine kleine Medaillen-Party. Ja, aber durch die ganzen Nachrichten muss ich mich jetzt in den nächsten Tagen erst einmal in Ruhe durcharbeiten.
Wusstest Du, dass Du historisches vollbringst?
Kristin Pudenz: Das war mir gar nicht bewusst, dass die letzte Medaille so lange her ist. Es ist natürlich schon sehr cool, dass ich die bin, die nach 25 Jahren wieder die erste Medaille für die Frauen im Diskuswurf holt. Ja, ich bin stolz … generell bin ich einfach stolz auf diese Silber-Medaille. Mit diesem historischen Touch, ist es nur umso schöner für mich. (DSM/TX)
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