Sebastian Seidl, Theresa Stoll und Anna-Maria Wagner: „Es war ein Traum“.
Im ersten Mannschaftswettkampf der Olympia-Geschichte im Judo erkämpfte sich das deutsche Mixed-Team eine Bronze-Medaille. Die deutsche Auswahl besiegte im kleinen Finale die Niederlande mit 4:2. Für Anna-Maria Wagner bereits die zweite Bronze-Medaille in Tokio. Im Interview sprechen Theresa Stoll, Anna-Maria Wagner und Sebastian Seidl über ihren historischen Erfolg im Mixed-Team bei den Spielen.
Habt Ihr im Vorfeld von dieser Medaille geträumt?
Theresa Stoll: Ich glaube, es war unser großes Ziel, auf die Matte zu gehen und mit einer Medaille nach Hause zu fahren. Ja, es war ein Traum und den haben wir uns nun auch erfüllt. Wir sind unfassbar glücklich darüber.
Wie schön ist es, den Sieg als Team zu holen?
Sebastian Seidl: Also Mixed-Team ist etwas ganz, ganz besonderes. Die Frauen-Nationalmannschaft ist absolut bombastisch und die Männer-Nationalmannschaft ist natürlich auch bombastisch. Wenn dann also zwei so bombastische Mannschaften aufeinander treffen, kann eigentlich nur etwas Gutes herauskommen. Wir haben von dieser Medaille geträumt, jetzt ist es wahr geworden, aber realisieren, werden wir es wohl erst in ein paar Tagen.
Anna-Maria Wagner: Ich glaube, das Adrenalin ist neben der Matte genauso hoch wie auf der Matte. Man fiebert wirklich mit jedem Mitglied mit. Wenn man selbst auf die Matte geht, hat man das Gefühl, man geht immer mit dem Team auf die Matte. Ein total schönes Gefühl, wenn man dann doch nicht ganz alleine ist. Man gewinnt zusammen, man verliert zusammen … es ist einfach ein einzigartiger Moment und ein total schöner Spirit, wenn man als Team kämpft.
Diese Medaille ist ein historischer Olympia-Erfolg!
Theresa Stoll: Wir kennen den Mixed-Wettkampf ja schon von Weltmeisterschafen, aber bei Olympischen Sommerspielen ist es das erste Mal … wir hatten uns recht viel vorgenommen, aber das es nun wahr geworden ist, kann man noch gar nicht so richtig fassen. Aber es war ein super besonderer Moment für uns und dies hat man gespürt als wir auf die Matte gegangen sind. Man hat die ganzen Teamkollegen im Hintergrund gehört und auch gespürt … es war unbeschreiblich viel Energie auf der Matte. Ich glaube, das hat uns auch von Anfang an ausgezeichnet. Wir haben alle daran geglaubt und wir haben immer alle alles gegeben. Deswegen ist es am Ende auch eine Medaille geworden.
Anna-Maria, Du bist eigentlich am Arm verletzt. Waren die Schmerzen dann im Moment des Kampfes dann völlig vergessen?
Anna-Maria Wagner: Ja … ich glaube, dafür braucht man vor allem viel Kopfarbeit. Aber ich hatte gesagt, wenn es soweit ist, dann bin ich für das Team zur Stelle. Ich wollte auch etwas dazu beitragen. Ich war traurig, weil ich nicht von Anfang an dabei war, aber es war cleverer so. Die anderen haben eine super Vorarbeit gemacht und ich war total stolz auf das Team, dass ich dann beim letzten Kampf dabei sein durfte und den Sieg holen durfte, macht es umso schöner.
Sebastian Seidl: Ich muss einmal sagen: Hut ab vor den zwei Mädels. Theresa hat alle vier Kämpfe gewonnen und Anna-Maria hat sich den Ellenbogen im Einzel total zerstört und hat es sich trotzdem nicht nehmen lassen, um im Kampf um Bronze auf die Matte zu gehen. Das alles zusammen ist eine absolut sensationelle Leistung … die Mädels sind einfach nur sensationell!
Theresa Stoll: Du hast den entscheidenden Punkt geholt
Anna-Maria Wagner: Die Medaille geholt. (DSM/TX)
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