Ricarda Funk: „Ich bin gerade irgendwie in einer anderen Welt“.
Ricarda Funk hat das erste Gold bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio für die deutsche Mannschaft gewonnen, und insgesamt die vierte Medaille für „Team D“. Im Kajak-Einer setzte sich die 29-jährige Slalom-Kanutin bei ihrer olympischen Premiere im Finale vor der amtierenden Olympiasiegerin Maialen Chourraut und der Favoritin Jessica Fox durch. Im Interview spricht Ricarda Funk über ihren Erfolg.
Gold beim Debüt. Wie fühlt es sich an?
Ricarda Funk: Es ist einfach unfassbar, unbeschreiblich. Ich bin gerade irgendwie in einer anderen Welt … ich kann es eigentlich kaum glauben. Mein Traum ist nun in Erfüllung gegangen. Hätte ich mir eigentlich nicht vorstellen können.
Wie hast Du den Wettkampf wahrgenommen?
Ricarda Funk: Die Strecke war sehr, sehr schwer. Ich hatte zwar einen kleineren Fahrfehler, aber dadurch, dass die Strecke so, so schwer ist, hieß das, einfach nur weiter Vollgas geben und sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen. Habe dann gespannt die weiteren Fahrerinnen beobachtet, zu geschaut, mit gefiebert … denn ich war schon über alle Berge, weil ich hatte definitiv schon eine Medaille. Und dies war für mich schon unfassbar geil, und dass es nun Gold geworden ist, mega!
Hast Du es nach Deinem Lauf geahnt?
Ricarda Funk: Ich wusste nur, es ist eine Medaille. Dass dies zum Sieg reicht, da war ich mir eher unsicher. Ich wusste, Jessica Fox, die Australierin, steht noch oben am Start und sie hatten in dieser Saison schon gezeigt, was sie für eine weltklasse Athletin ist. Zuvor hatte sie ja vorgelegt, diese Zeit konnte ich nicht schlagen, daher wusste ich, sie kann einen raushauen … ist für mich ausgegangen.
Gibt es schon Nachrichten aus der Heimat?
Ricarda Funk: Ich hatte noch keinen richtigen Kontakt nach Hause, ich hatte noch keine Zeit, ich habe nur eben einmal kurz aufs Handy gespitzelt und da waren 120 WhatsApp und Instagram keine Ahnung … ich freue mich, meine Familie anzurufen.
Mit Andrea Herzog und Hannes Aigner besteht für den Kanu-Verband sogar die Chance auf weitere Medaillen. Wie wirst Du deren Wettkämpfe hier bei den Sommerspielen in Tokio verfolgen?
Ricarda Funk: Erst einmal werde ich mega mitfiebern. Ich weiß, Andrea Herzog und Hannes Aigner haben es beide drauf … ein bisschen Schade ist, dass ich ja schon bald abreisen muss. Aber egal wo ich bin, ob ich noch auf dem Weg bin oder schon in der Heimat bin, ich werde mitfiebern und die beiden dort runter schreien! (DSM/TX)
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