Koen Bouwman: „Ich wusste, dass ich heute einer der explosivsten Männer war“.
Koen Bouwman hat seinen ersten Etappensieg beim Giro d´Italia gefeiert. Der 28-jährige Niederländer hatte nach langer Flucht noch die besten Beine und ließ seine drei Mitausreißer in einer Art von Sprint schließlich stehen. Wobei Koen Bouwman sich bei Tom Dumoulin bedanken kann, der Teamkollege von Jumbo-Visma opferte sich für den späteren Sieger. Auf den Plätzen: Bauke Mollema und Davide Formolo.
Koen, erst Dein zweiter Sieg als Profi und Dein erster Sieg bei einer der drei großen Landesrundfahrten. Wie fühlt sich das an?
Koen Bouwman: Wirklich unglaublich!
Nach nur wenigen Kilometern hat die heutige Flucht in den Bergen zwischen Diamante und Potenza begonnen. Eine sehr erfolgreiche Flucht für Dich, weil neben dem Tagessieg hast Du auch das „Bergtrikot“ übernommen. Hattest Du mit solch einem Tag überhaupt gerechnet?
Koen Bouwman: Das war die erste echte Chance für mich, nachdem unsere Fahrer für das Klassement am Ätna eingebrochen sind. Ich hatte heute sehr gute Beine und konnte jedes Mal gut um die Bergpunkte sprinten. Obwohl ich auf einem der letzten Anstiege einen schlechten Moment hatte, konnte ich in meinem eigenen Tempo zur Gruppe zurückkehren. Nach der Abfahrt habe ich mich wieder gut gefühlt.
Was sagst Du zur Leistung von Tom Dumoulin?
Koen Bouwman: Tom hat mich toll abgesetzt, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich wusste aber, dass ich einer der explosivsten Männer war und hatte daher großes Vertrauen in ein gutes Ergebnis. Als ich fast im Ziel war, schaute ich zurück und sah, dass es genug war. Unbeschreiblich!
Bauke, Du hast auf den letzten rund 30 Kilometern immer wieder versucht, die Fluchtgruppe zu sprengen. Du kamst aber nie richtig weg. Bist Du enttäuscht, dass es Dir heute nicht ganz gelungen ist?
Bauke Mollema: Es war schön, dass ich noch um die Etappe mitfahren konnte … ich meine, ich musste am Anfang nicht zu viel ziehen, weil wir auch das Leadertrikot schützen wollten, was heute natürlich auch wieder ein Ziel war. Am Ende hatte ich also noch die Chance auf die Etappe und wir haben vor allem aber das „rosa Trikot“ behalten … also ein ziemlich guter Tag für uns, würde ich dazu sagen.
Davide, wie würdest Du die Etappe einordnen?
Davide Formolo: Heute war ein Tag für Ausreißer, und wir beschlossen, dass ich es versuchen würde. Im Finale habe ich versucht, mich am Anstieg abzusetzen, und ich habe es in der Abfahrt noch einmal versucht, aber es hat einfach nicht geklappt. Jumbo hatte zwei starke Fahrer dabei, und es war schwer, allein wegzukommen. Natürlich ist es immer schön, einen Sieg zu erringen, aber ich kann sagen, dass ich mein Bestes gegeben habe. Wir nehmen das Ergebnis mit und werden es morgen mit Gaviria noch einmal versuchen. Aber morgen werde ich nach dem langen Tag heute wohl in der Gruppe bleiben. (TX)