Florian Ondruschka: „Wir brauchen einen breiten, tiefen Kader und etwas Glück“.
Die Selber Wölfe haben durch eine recht souveräne 4:2-Serie in der ersten Runde der Playdowns gegen den Lokalrivalen Bayreuth Tigers die Klasse gehalten. Damit werden die Franken auch in der kommenden Saison in der DEL2 spielen. Für den eisenharten Verteidiger Florian Ondruschka, geboren in Selb, ist der Klassenerhalt abgehakt, der Blick geht schon langsam in Richtung der neuen Saison in der DEL2.
Herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt. Es war Deine erste Spielzeit in der DEL2. Wie würdest Du die Saison zusammenfassen?
Florian Ondruschka: Wir hatten einen sehr guten Start und haben auch gleich das erste Heimspiel gegen Kassel gewonnen. Solch einen Einstand wünscht man sich. Dann haben wir Crimmitschau geschlagen und gegen Tölz gewonnen. Unser Start war, glaube ich, ordentlich. Im Anschluss kamen die Probleme aufgrund von COVID, gepaart mit Verletzungsausfällen … das hat uns dann doch mehr als drei Viertel der Saison schwer zu schaffen gemacht. Wir haben teilweise sogar nur mit zwei oder drei Verteidigern gespielt. Das ist für einen Aufsteiger keine optimale Situation. Aber ich glaube, wir haben es am Ende mit einer kompletten Mannschaft, ohne Ausfälle in der entschiedenen Phase, zu einem positiven Ende gebracht.
Wo lagen die größten Unterschiede zur Oberliga?
Florian Ondruschka: Das ist eigentlich wie in jeder Sportart, je höherklassig es ist, umso intensiver und schneller wird es. Die Athletik nimmt zu und auch die Qualität der Gegenspieler. Und dies haben wir zu spüren bekommen, das es schneller und auch härte war. Dazu kommt noch, das jeder noch so kleine Fehler bestraft wird.
Die Playdowns waren gegen die Bayreuth Tigers, den Lokalrivalen. Dazu vor voller Hütter. Spielte das in den Spielerköpfen eine Rolle?
Florian Ondruschka: Das war jedem voll bewusst und wir haben das auch gespürt, dass dies besondere Spiele für uns sind. Wir haben mitbekommen, dass sehr viele Fans mit nach Bayreuth gefahren sind und uns mit positiver Stimmung unterstützt haben und teilweise sogar lauter waren als die Heimanhänger.
Auch zu Hause in der NETZSCH-Areana war eine tolle Stimmung, die uns auch ein Stück weit getragen und gepusht hat. Gerade nach einer so langen, harten Saison ohne Zuschauer, wenn dann gerade in den wichtigsten Spielen die Halle voll und laut ist, du dadurch getrieben wirst, das war schon ein Faktor!
Wie zufrieden warst Du mit Deiner DEL2-Saison?
Florian Ondruschka: Anfänglich zufrieden, dann hat mich COVID erwischt und ich habe drei bis vier Wochen gebraucht, bis ich wieder im Rhythmus drin war. Das war nicht das Gelbe vom Ei. In der letzten Phase war es dann wieder alles solide.
Was muss sich in der Mannschaft für 2022/23 verändern?
Florian Ondruschka: Wir brauchen einen breiten, tiefen Kader und das Glück, dass keine Schlüsselspieler ausfallen. Es wird auch nächste Saison schwierig, wenn zum Beispiel der beste Center knapp 30 Spiele fehlt. Das ist für einen kleinen Club nicht aufzufangen. Da muss man schauen, dass man den Ersatz hat. Daher brauchen wir etwas Glück und natürlich müssen die Ausländerpositionen stark besetzt sein. Also vier Jungs, die dann wirklich den Unterschied machen. Das war in der Saison nicht immer ganz so der Fall, wie es bei anderen Mannschaften war.
In vielen Sportarten wird auch immer mehr auf die Ernährung geachtet. Wie ist dies bei Euch geregelt, habt Ihr einen Ernährungsplan? Und ganz unabhängig davon: Was ist denn eigentlich so Dein Lieblingsessen?
Florian Ondruschka: Nein, wir haben kein Ernährungsplan. Wir können theoretisch essen was wir wollen … was wir aber natürlich nicht machen. Man achtet darauf.
Ich bin anfällig für Süßspeisen. Österreichische Mehlspeisen, das ist schon meins, aber auch Kuchen … Schokolade da muss ich mich schon beherrschen. Das klappt auch zumindest die meiste Zeit über. Zum Glück gibt es harte Trainingseinheiten.
Wann legt Ihr die Ziele für die Saison 2022/23 fest?
Florian Ondruschka: Da muss man den finalen Kader abwarten. Das ist recht kurz vor dem Saisonbeginn, da kommt die Mannschaft zusammen und es beginnt das Teambuilding und die Festsetzung, wo unsere Reise hingeht.
Vorher steht die Truppe mehr oder weniger nur auf dem Papier und die Einstufung ist dann eher eine mediale Nummer. Also wenn die berühmten Rankings kommen. In der Mannschaft beginnt das erst, wenn die Saison losgeht! (LB)
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