Moritz Müller: „Dies wird uns für immer zusammenschweißen“.
Eine sensationelle und spannende Eishockey-Weltmeisterschaft in Riga endet für die deutsche Nationalmannschaft ohne Medaille. Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm unterlag im Spiel um Bronze den USA deutlich mit 1:6. Doch wenn man die komplette Weltmeisterschaft betrachtet, darf man auf diesen vierten Platz stolz sein. Kapitän Moritz Müller versucht das Spiel und die WM in Worte zu fassen.
Moritz, es war nicht der Abschluss des Turniers, den wir uns alle gewünscht hatten. Was kann man zu dem Spiel überhaupt noch sagen?
Moritz Müller: … ich denke, dass wir mit dem Spiel gegen Finnland einer Medaille näher waren, als heute … ich glaube, wir haben es heute nicht mehr geschafft vom Kopf. Es war trotzdem eine unglaubliche Zeit mit einer unglaublichen Mannschaft. Man kann es gar nicht richtig in Worte fassen, aber am besten beschreiben kann ich es damit: Die Reaktionen, die ich aus Deutschland bekommen habe, haben gezeigt, dass die Leute am Bildschirm gespürt haben, wie viel Wille und Teamgeist hier lebt. Und jetzt muss man sich einmal vorstellen wie dies für uns war, wir haben es jeden Tag erlebt. Am Ende ist hier kein Auge mehr trocken geblieben, vom Coach bis zum letzten Mann. Es war unglaublich. Unglaublich …
Was nimmt von dieser Erfahrung für die Zukunft mit?
Moritz Müller: Vieles. Erst einmal die Erinnerung, die uns für immer bleibt. Dies wird uns für immer zusammenschweißen. Es wird uns auch eine Lektion sein für unsere Zukunft, wie wir sein müssen, um erfolgreich zu spielen. Für die jungen Spieler eine tolle Zeit zum Mitnehmen. Die werden es dann an die nächste Generation geben … also ganz viel!
Hat das deutsche Eishockey den nächsten Schritt gemacht?
Moritz Müller: Gefühlt schon. Ich denke, Olympia war der Startschuss und es freut mich für Toni, ein unglaublicher Trainer. Es freut, dass auch er hier mit einem guten Abschneiden belohnt worden ist. Ich denke, er und wir hätten eine Medaille verdient, aber Ende ist es nicht immer das, was man sich so wünscht.
Was macht den Trainer denn so besonders für Dich?
Moritz Müller: Ich habe es schon oft gesagt und sage es immer wieder. Es hat mit Marco Sturm angefangen, dass wir unsere Komplexe abgelegt haben, Toni hat dies weitergeführt. Toni ist einer von uns, identifiziert sich so sehr mit uns und der Sache. Man spürt, Toni ist immer mit dem Herzen dabei. Das ist mehr als nur ein Job für ihn und so ist es auch bei uns. Noch dazu ist er ein unglaublicher Trainer und kennt die Menschen … perfekt!
Und wie siehst Du die Zukunft dieser Nationalmannschaft?
Moritz Müller: Es ist immer toll dabei zu sein. Alle wollen … es ist immer wie eine Bruderschaft. Ich freue mich schon auf die nächste Maßnahme mit den Jungs. Wir müssen aus diesen Sachen jetzt hier lernen und verstehen, was hat uns hier genau erfolgreich gemacht: Das war unser Zusammenhalt, unsere Leidenschaft und Talent haben wir genug in der Mannschaft, es wird immer besser werden. Aber eben diese Grundeigenschaften müssen immer vorhanden sein. (DEB/TX)
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