Mathieu van der Poel: „Im Sprint darf man nicht parken, sondern muss sprinten“.
Mathieu van der Poel hat nach Dwars door Vlaanderen am Mittwoch auch noch die Ronde van Vlaanderen, also die Flandern-Rundfahrt, am Sonntag in einem absolut dramatischen Sprint gewonnen. Im Finale setzte sich der Niederländer vom Team Alpecin – Fenix gegen Tadej Pogacar durch, wobei der zweimalige Sieger der Tour de France am Ende nicht einmal mehr auf dem Podium stand. Ein taktischer Fehler!
Mathieu, was für ein Finale! Ihr habt auf den letzten Metern fast gestanden, Du und Tadej Pogacar, und damit beinah das Rennen aus der Hand gegeben.
Mathieu van der Poel: Es war das dritte knappe Finale in Folge. Mich stresst das nicht mehr, noch macht es mich irgendwie nervös. Ich bin ganz ruhig geblieben und habe versucht, den Sprint einfach im richtigen Moment zu eröffnen. Ich wollte nicht wieder überrascht werden, darum wollte ich den Sprint bestimmen. Zudem musste ich von der Spitze aus fahren … ich habe mich voll auf Tadej konzentriert. Als ich im Augenwinkel sah, dass die Verfolger aufschlossen habe ich meinen Sprint eröffnet. Es wurde noch einmal etwas stressiger, aber es hat doch funktioniert.
Unglaublich! Ich habe so hart für diesen Sieg gearbeitet. Erst war ja lange nicht klar, ob ich die Klassiker überhaupt fahren würde können. Dann gewinne ich Dwars door Vlaanderen im Sprint, und dann die Ronde van Vlaanderen im Sprint.
Das Rennen hatte wenige Momente der Ruhe und Tadej Pogacar hat es noch härter gemacht. Er wirkte sehr stark und motiviert?
Mathieu van der Poel: Am Paterberg war ich am Limit. Tadej hat, keine Ahnung wie weit vor dem Ziel, attackiert und das Tempo danach immer hoch gehalten. Dann am Paterberg hat er noch einmal attackiert und ich hatte große Probleme das Hinterrad zu halten. Es ist mir gelungen … umso schöner ist dann solch ein Sieg.
Ich hatte nach dem Paterberg noch einige Kilometer, damit sich meine Beine für das Finale erholen können. Ich habe mich von dort voll auf das Finale konzentriert, voll auf den Sprint. Im Finale war ich komplett konzentriert, aufs Ziel fixiert.
Ist es dann nicht schade, dass Tadej Pogacar nicht auf dem Podium ist?
Mathieu van der Poel: Er hat ein starkes Rennen gefahren, ein sehr offensives … aber bei einem Sprint darf man nicht parken, sondern muss sprinten!
Ich genieße jetzt erst einmal den Moment und muss mich bei allen Menschen für die Unterstützung während meiner längeren Auszeit herzlich bedanken.
Dylan, am Ende wurde es noch einmal richtig eng und hättest beinahe Deinen Landsmann abgefangen. Und trotzdem zufrieden?
Dylan van Baarle: Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass ich um diesen Sieg sprinten würde, das ist klar. Nach 270 Kilometern war ich aber zuversichtlich für den Sprint … ich bin nicht super schnell, aber zumindest verliere ich nicht zu viel Kraft. Ich war also die letzten Kilometer zuversichtlich, um einen dritten Platz zu sprinten, aber dann sprinteten wir plötzlich um den Sieg mit. Es ging super schnell, da musste man sich wirklich schnell entscheiden. Am Ende war Mathieu zu schnell.
Valentin, jetzt stehst Du plötzlich auf dem Podium. Wie fühlt es sich an?
Valentin Madouas: Es ist großartig, bei einem Monument einen Podiumsplatz zu erreichen. Es ist das erste Mal, dass ich auf diesem Niveau bin, und ich hoffe, dass ich es in den nächsten Jahren wieder sein werde. Es geht nicht um den Sieg, aber es ist ein wunderbarer Tag, einer meiner schönste Tage auf dem Rad. (TX)
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