Sebastian Furchner: „Wir wollen uns für eine starke Saison belohnen“.
Er hatte seinen Vertrag zum Ende des letzten Jahres noch einmal um eine Saison verlängert und damit bei den Fans für viel Jubel gesorgt. Doch nach dieser Saison muss der Wolfsburger-Rekordspieler Sebastian Furchner seine Karriere beenden. Anhaltende gesundheitliche Probleme haben den langjährigen Kapitän, der seit der Saison 2008 das Trikot der Grizzlys trägt, zu dieser Entscheidung gezwungen.
Wieso also das Karriereende mit dem Ende dieser Saison?
Sebastian Furchner: Ich habe bereits seit ein paar Jahren mit Nervenproblemen, Empfindungsstörungen und anderen Problemen in meinen Unterschenkeln sowie in meinen Füßen zu kämpfen. Begonnen haben die Probleme nach dem Spiel gegen die Kölner Haie am 04. Oktober 2015, als unter anderem Teile meiner beiden Füße taub waren und meine Unterschenkel wie Feuer brannten. Trotz wirklich sehr vieler Untersuchungen und Arztbesuche konnte über die Jahre nie abschließend geklärt werden, was genau das Problem ist. Ich habe einen Weg für mich gefunden, damit umzugehen und die Schmerzen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Leider sind die Probleme in den letzten Wochen wieder wesentlich größer geworden, schränken mich immer mehr ein!
Wie lief die Entscheidungsfindung ab?
Sebastian Furchner: Nach der Februarpause habe ich das Gespräch mit unserem Manager Charly Fliegauf gesucht. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich unter diesen Umständen keine weitere Saison mehr durchhalten kann, da die Schmerzen wieder deutlich schlimmer geworden sind. Wir haben uns einen Zeitraum von vier Wochen gesetzt, um alle medizinischen Ressourcen zu nutzen, damit sich die Situation doch noch mal bessert. Hier möchte ich meinen großen Dank an Dr. Nazem Hamade, Dr. Axel Gänsslen, Dr. Alexander Ruhe, Prof. Dr. Tomislav Stojanovic und das Klinikum Wolfsburg für ihre Hilfe, meine Karriere doch noch weiterzuführen, richten. Leider hat sich aber gezeigt, dass es zu keiner Verbesserung unter der Belastung kommen kann. Deshalb habe ich Charly Fliegauf und unseren Coach Mike Stewart darüber informiert, dass ich meine Karriere nach der laufenden Saison doch beenden werde.
Welche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man weiß, nach dieser Saison ist Schluss? Wie sehen die Ziele in der Saison aus?
Sebastian Furchner: Im ersten Moment war es natürlich schon niederschmetternd. Aber es ist leider alternativlos. Deshalb freue ich mich auf die restlichen Spiele und werde die gesamte Stimmung und Atmosphäre der besten Eishockeyzeit des Jahres einfach nur aufsaugen!
Wir haben bis hierher eine sehr gute Runde gespielt, aber die Playoffs sind wieder eine ganz andere Geschichte. Wir wollen die Hauptrunde mit dem Heimrecht und tabellarisch möglichst weit oben abschließen. In den Playoffs wird es dann um alles gehen. Wir wollen uns für eine starke Saison belohnen und haben aktuell das ganz große Ziel noch vor Augen. Aber bis dahin müssen wir Schritt für Schritt gehen. (TX)
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