Biniam Girmay: „Ein historischer Sieg für den afrikanischen Radsport“.
Große Überraschung bei der 84. Ausgabe von Gent-Wevelgem. Am Ende kam Wout Van Aert nur auf dem zwölften Platz ins Ziel, der Sieg ging nach 249 Kilometer im Sprint an Biniam Girmay. Für den 21-jährigen Eritreer vom Team Intermarché Wanty Gobert war es der bisher größte Erfolg in seiner Karriere. Die weiteren Plätze gingen an den Franzosen Christophe Laporte und den Belgier Dries Van Gestel.
Biniam, Dein erster Sieg auf der WorldTour und dann gleich bei solch einem Rennen. Konntest Du damit rechnen?
Biniam Girmay: Der Sieg ist wirklich absolut unglaublich. Ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet. Wir hatten meinen Einsatzplan erst vergangenen Freitag geändert … ich habe schon ein paar ganz gute Ergebnisse eingefahren, aber so ein Rennen zu gewinnen, ist wirklich unglaublich!
Dieser historische Sieg ist so wichtig für mich, für mein Team, für den afrikanischen Radsport! Seit dem E3 Classic, meinem allerersten flämischen Klassiker, habe ich mich in dieses Kopfsteinpflaster verliebt. Ich habe keinen Moment gezögert, als das Team mir anbot, meinen Frühling mit Gent-Wevelgem abzuschließen. Wie schon am Freitag hörte ich die vielen Anfeuerungen der Fans. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Tag mit einem Sieg beenden würde, denn es ist so schwierig, die flämischen Klassiker ohne Wissen zu bestreiten.
Ich möchte mich bei meinem Team dafür bedanken, dass es an mich glaubt. Bei jedem Rennen kann ich mich auf die bedingungslose Unterstützung des Teams und der Kollegen auf dem Rad verlassen.
Was bedeutet dieser Erfolg für die Mannschaft?
Aike Visbeek: Dies ist ein historischer Sieg für unser Team, für den afrikanischen Radsport und für den Radsport im Allgemeinen. Seit diesem tragischen Verlust von Antoine Demoitié haben wir eine ganz besondere Verbindung zu diesem Rennen, welches diesem historischen Triumph eine weitere Dimension verleiht!
Wir waren sehr stolz darauf, dass Biniam sich in der letzten Saison für unser Team entschieden hat, als wir in die WorldTour aufgestiegen sind. Der Dank geht heute an Biniam, der mehrere Jahre lang viele Opfer gebracht hat, um Profi zu werden. Er hat sehr hart gearbeitet, um dieses Niveau zu erreichen, und seine Investitionen haben heute zu einem fantastischen Erfolg geführt. Wir werden diesen Erfolg nun mit allen Partnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie diesem Team feiern!
Kannst Du das Rennen beschreiben?
Biniam Girmay: Ich fühle mich derzeit sehr stark. Ich hatte zwar ein paar richtig gute Jungs im Sprint um mich herum, deshalb habe ich nicht so sehr viel erwartet … obwohl ich vor dem Ziel noch an letzter Stelle lag, hatte ich viel Selbstvertrauen, vor allem auf diesen letzten 250 Metern.
Die Anweisungen aus dem Wagen waren sehr wertvoll. Erst auf den letzten Metern begann ich an den Sieg zu glauben. 250 Meter vor dem Ziel setzte ich zum Sprint an, schloss meine Augen und gab einfach alles, was ich noch hatte. Ich weiß noch nicht, was passiert ist, aber ich bin gerade der erste afrikanische Fahrer geworden, der einen Klassiker gewonnen hat!! (TX)
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