Wout Van Aert: „Dieser Sieg ist absolut unbezahlbar“.
Die 108. Ausgabe der Tour de France ist mit einem typischen, klassischen Sprint in Paris zu Ende gegangen. Doch nicht der favorisierte Mark Cavendish feierte seinen 35. Etappensieg und damit den alleinigen Rekord, sondern Wout Van Art passierte die Ziellinie als schnellster. Der belgische Profi vom Team Jumbo-Visma siegte am Mont Ventoux, beim Einzelzeitfahren und im Sprint. Alle News auf www.letour.fr.
Wout, Du hast drei Etappen gewonnen. Jede Etappe hatte einen völlig anderen Charakter. Wie war dieser Sprint in Paris?
Wout Van Aert: Diese Tour de France war einfach unglaublich. Es war für unser Team so eine Achterbahnfahrt. Aber sie mit einem solchen Wochenende, mit zwei Siegen in Serie zu beenden … das übersteigt alle Erwartungen.
Dieser Sieg ist absolut unbezahlbar. Mein kleines, restliches Team, wir hatten über die drei Wochen so viele Verluste … und insbesondere Mike Teunisse, hat perfekte Arbeit heute geleistet. Ich hatte absolutes Vertrauen in Mike und musste einfach nur sein Hinterrad halten. Hut ab vor seinem Vorsprung am Schluss!
Was steht heute noch an?
Wout Van Aert: Ich glaube, ich habe mich selbst in Schwierigkeiten gebracht, denn ich muss heute Nacht den Flug nach Tokio zu den Olympischen Spielen nehmen, all die Interviews werden eine Zeit lang dauern. Mal sehen, ob ich es schaffe!
Es ist auf jeden Fall nicht schade, dass ich heute gewonnen habe, denn ein solcher Sieg ist unbezahlbar. Danke an mein kleines Team und noch einmal vor allem auch an Mike, der mich in einer absolut perfekten Position für die letzten Meter bis zum Ziel abgeliefert hat. Ich hatte einfach ein Lead-Out, das Weltklasse hatte.
Jonas, nicht nur Wout darf heute feiern?
Jonas Vingegaard: Wenn mir jemand vor einem Monat gesagt hätte, dass ich bei der Tour de France den zweiten Platz hole, hätte ich gesagt, dass er verrückt ist. Ich habe bei meiner ersten Tour de France nie mit einem Podiumsplatz gerechnet und ich kann es immer noch nicht ganz glauben. Ich kam als Ersatz für Tom und als ein Helfer für Primoz. Ich musste so lange wie möglich in der Wertung bleiben, um bei Bedarf mehrere Karten für das Team spielen zu können. Leider haben wir Primoz in der ersten Woche verloren. Das gab mir eine Chance, und es ist toll.
Wir haben als Team weitergekämpft. In der zweiten Woche haben wir zwei Etappen gewonnen und ich habe mich an die Spitze der Rangliste gesetzt. Wir begannen, mehr und mehr daran zu glauben. In der dritten Woche lief es wieder gut für uns und ein Podiumsplatz kam in Sicht. Bei der Tour de France auf dem Podium zu stehen, ist für mich ein wahr gewordener Traum. Ich bin nur noch glücklich. (TX)