Wilson Hughes: „Ein halbes Zehntel kann die gesamte Startaufstellung verändern“.
Das McLaren Shadow Esports-Team, bestehend aus dem Trio Lucas Blakeley, Bari Boroumand und Wilson Hughes, hat die F1 Esports Pro Constructors Championship 2022 gewonnen. Wilson Hughes ist dabei das aufstrebende Talent des erfolgreichen Trios. Dem 18-jährigen aus Lancashire wird eine sehr erfolgreiche Zukunft im Esport vorher gesagt. In dem kurzen Interview stellen wir Wilson Hughes ein wenig vor.
Wilson, wie bist Du zum Esport gekommen?
Wilson Hughes: Ich habe mit 13 Jahren mit Sim-Rennen angefangen. Es ist extrem erfolgreich, und im Gegensatz zum realen Rennsport kann wirklich jeder einsteigen. Es ist günstig, man braucht nur ein Lenkrad und Pedale. Im Alter von 15 Jahren fing ich an, wettbewerbsfähiger zu werden und wurde von der McLaren Academy unter Vertrag genommen. Ich bin sehr, sehr dankbar, dass dies heute mein Job ist, es ist der absolute Traum für einen 18-jährigen Jungen. Das ist nicht normal!
Was macht denn McLaren für Dich aus?
Wilson Hughes: Es ist ein Team mit einer großen motorsportlichen Tradition und einigen erstaunlichen ehemaligen Piloten, darunter Ikonen wie Ayrton Senna oder Lewis Hamilton. Es ist ein ganz besonderes Team … ich glaube, kein anderes Team kommt dem nahe. Es ist ein Privileg, Teil eines so legendären Rennstalls zu sein.
Wie würdest Du Deinen Fahrstil einordnen?
Wilson Hughes: Ich denke, ich bin ein ziemlich kalkulierender Fahrer, obwohl es schwer ist, seinen Fahrstil selbst zu beschreiben. Ich denke, ich bin zudem äußerst anpassungsfähig. Ich genieße es, generell die gegebenen Grenzen auszuloten und immer wieder an meine eigenen Grenzen zu gehen, was mich meiner Meinung nach unberechenbar macht. Man muss die anderen Fahrer auf Trab halten.
Hast Du generell einen Lieblingskurs?
Wilson Hughes: Monaco. Die Strecke ist schnell und kurvenreich. Wenn man in der letzten Q3-Runde nah an den Mauern ist, ist es unerklärlich. Selbst in der Simulation ist es das beste Gefühl der Welt, wenn man solch eine Runde in Monaco schafft.
Was ist das Beste daran im Esport zu sein?
Wilson Hughes: Ich bin unglaublich dankbar, dass ich dabei bin … ich erfülle mir mehr oder weniger den Traum eines jeden 18-jährigen Jungen. Ich bin unheimlich dankbar. Esports ist extrem hart und mental sehr herausfordernd, deshalb ist es für mich das Beste, einer dieser 30 Fahrer zu sein, die das machen dürfen.
Ich glaube übrigens nicht, dass ich jemals einen einzigen Fahrer gesehen habe, der sich gezwungen hat, in den Esport einzusteigen. Man muss die ganze Simulation einfach genießen. Es sind viele Stunden und eine Menge an Hingabe. Man darf nie selbstgefällig werden, vor allem nicht auf diesem extrem hohen Niveau.
Es geht um viel: Ein halbes Zehntel kann die gesamte Startaufstellung verändern. Man muss sich stets anstrengen, nicht allein nur beim Fahren, sondern auch bei der Telemetrie, bei der Auswertung der Runden und der Analyse der gesamten Daten. Es geht also gar nicht so sehr um die Zeit, sondern darum, wie viel man in diese Zeit investiert, würde ich sagen. Vor allem aber muss man richtig genießen!
Was machst Du neben Esport gerne?
Wilson Hughes: Ich war früher ein guter Läufer, aber das ist etwas her, also würde ich sagen, echte Rennen sowie Kart fahren. Ich bin bisher noch nicht in der Formel Ford gefahren wie Lucas Blakeley, aber so etwas würde ich gerne mal machen.
Hast Du eventuell ein kleines Geheimnis?
Wilson Hughes: Ich liebe alle Arten von Hunden, aktuell habe ich drei Hunde. Ich würde sagen, ich liebe generell Tiere, aber Spinnen sind nicht mein Fall. (McLaren/SW)