Walter Röhrl: „Der Wagen hat einen kernigen, unverwechselbaren Sound“.
Kaum jemand kennt den Porsche 911 Turbo so gut wie Walter Röhrl. Vor 41 Jahren kaufte die deutsche Rallye-Legende seinen allerersten eigenen und auch sein erster Dienstwagen bei Porsche war damals natürlich ein Turbo. In seiner YouTube-Serie „Porsche Top 5“ nimmt „der Lange“ die Zuschauer mit in unbefestigtes Terrain und erstellt seine subjektive Rangfolge über die Rallye-Fahrzeuge aus Zuffenhausen.
Herr Röhrl, mit welchem Porsche fangen Sie an?
Walter Röhrl: Angefangen mit der Nummer 5, dem 911 Paris-Dakar. Als Vorgänger des siegreichen 959 Paris-Dakar nahm der 953, wie dieser Porsche auch genannt wird, an der Rallye Paris-Dakar im Jahr 1984 teil. Fahrer René Metge, zusammen mit Dominique Lemoyne, gewannen schließlich mit dem modifizierten Sportwagen die berühmte Rallye. Besonders der gewagte Umbau auf das noch nicht serienreife Allradsystem des 959 brachten diesem Fahrzeug Vorteile … sowie einen weiteren Beinamen: 911 4×4!
Natürlich begegnet man einem solchen Wagen mit gebührendem Respekt … man weiß, was er erreicht hat, wie erfolgreich er war. Für einen Autofan ist es einfach das Größte, so einen Wagen zu fahren. Porsche stellt ausgezeichnete Sportwagen für die Straße und tolle Rennwagen her, aber sie bauen ihre Sportwagen auch für die brutalsten Gegenden der Welt. Dieser spezielle Porsche ist einfach für die Wüste gemacht, trotzdem ist es faszinierend, wie man auch auf Glatteis damit fahren kann … es macht süchtig!
Welches Fahrzeug ranken Sie den höher?
Walter Röhrl: Unter anderem der Porsche Cayenne S Transsyberia. Ganz speziell abgestimmt auf die Rallye Transsyberia bietet diese Rallye-Version pure Power. Ein V8-Motor aus dem Cayenne GTS mit 385 PS lieferte 2008 reichlich Power, um die vorderen sechs Plätze nach 7.108 Kilometern quer durch die Taiga zu belegen.
Dann folgt jetzt schon das Podium mit dem …
Walter Röhrl: Porsche 924 Carrera GTS. Den Wagen kenne ich in- und auswendig. Mit dem Porsche 924 Carrera GTS in strahlend goldener Lackierung nahm ich 1981 sehr erfolgreich an der deutschen Rallye-Meisterschaft teil. Nach einem Gesamtsieg beim ersten Probestart des in nur acht Wochen aufgebauten Rallyewagens folgten drei weitere erste Plätze.
Und wer hat die Spitze knapp verpasst?
Walter Röhrl: Hier steht für mich der Porsche 911 SC Safari. 1978 ging Porsche mit zwei Fahrzeugen bei der Safari Rallye in Kenia an den Start. Das Fahrzeug wurde für die Teilnahme stark angepasst: 28 Zentimeter mehr Bodenfreiheit, ein massiver Unterbodenschutz und eine verstärkte Karosserie bereiteten ihn ideal auf die 5.000 Kilometer vor. Nach einem heftigen Achsschaden schaffte Porsche es trotzdem als einziges Team beide Fahrzeuge ins Ziel zu bringen. Beide hinter dem Sieger.
Dann bleibt die Frage nach dem Gewinner hier?
Walter Röhrl: An der Spitze steht wohl eines der jüngsten Rallye-Fahrzeuge, der Porsche 911 GT3 (996). Neben dem auffälligen Zebra-Look ist der Wagen vor allem wegen seines kernigen und unverwechselbaren Sounds in der deutschen Rallye-Szene berühmt. Das „Zebra“ wird vom Ehepaar Ruben und Petra Zeltner erfolgreich gefahren bis heute! (Porsche/SW)
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