Vlad Dascalu: „Ich möchte mich weiter verbessern … mit dem Team das ich mag“.
Bei einer Reihe von Rennen im vergangenen Jahr konnte Vlad Dascalu bereits sein immenses Potenzial beweisen und wurde im Laufe der Saison immer schneller. Bei den Weltmeisterschaften in Val di Sole im August verpasste der 24-jährige Rumäne nur knapp das Podium und im September die erste Weltcup-Medaille in Snowshoe. Nun spricht Vlad Dascalu über das Jahr 2021 und den Verbleib in der Trek-Familie.
Warum glaubst Du, dass Du Dich von 2020 zu 2021 so verbessert hast?
Vlad Dascalu: Es gab viele Veränderungen, als ich in die Elite aufstieg. Ich glaube, ich bin nicht gut damit zurechtgekommen. Denn wenn man den Red Bull Helm trägt, will man sein Bestes geben und jedes Rennen gewinnen. Die ersten Rennen 2020 liefen nicht gut, weil ich krank wurde, und ich brauchte viel Zeit, um mich zu erholen.
Der erste Weltcup des Jahres war Nove Mesto, und es lief gar nicht wie geplant, ich fühlte mich nicht sehr gut. Denn ich bin ein Fahrer, der die Rennen braucht. Es gibt andere, die nur durch Training ein gutes Niveau erreichen können, aber ich brauche Rennen. Ich brauche diese Motivation, die mir die Rennen geben. Es hilft, an meine Grenzen zu gehen und mein Topniveau zu erreichen.
Die ersten Rennen waren nicht wirklich sehr gut, aber mit jedem Rennen wurde ich schneller, und bei der Weltmeisterschaft und der Europameisterschaft 2020 belegte ich den elften Rang, was ziemlich gut war, denn in der Saison über gab es Höhen und Tiefen. Genau die Ergebnisse gaben mir dann die Motivation für die Offseason.
Für die Saison 2021 habe ich dann sehr hart gearbeitet, bevor sie damals begann, mit der großen Motivation, an den Olympischen Sommerspielen teilzunehmen. Dafür habe ich wirklich hart gearbeitet. Ich denke, das und eine normale Saison mit vielen Rennen haben mich motiviert, Topniveau zu finden.
Deine erste Saison, also 2020, war durch die Pandemie gekennzeichnet.
Vlad Dascalu: Wir wussten nicht wirklich, wann wir fahren, aber wir mussten immer vorbereitet sein. Wir mussten weiter trainieren … ich habe zwei Monate lang in der Halle trainiert, was verrückt war. Wenn ich jetzt zurückblicke, weiß ich nicht, wie ich das geschafft habe. Ich habe versucht, meine Form zu halten, indem ich nur in der Halle trainiert habe. Und dann war da noch die Sache, dass wir nicht wussten, wann wir das nächste Mal ein Rennen haben würden. Ich brauche die Rennen wirklich, ich liebe sie. Und als dies wegfiel, fehlte mir manchmal alle Energie, um zu trainieren. Die Disziplin war da, aber etwas fehlte, und mein Training war nicht mehr dasselbe.
2021 wurde Dein Niveau von Monat zu Monat scheinbar immer besser?
Vlad Dascalu: Ich glaube, der Ausgang in Leogang hat mich überrascht. Natürlich war ich gut in Form, aber so früh hatte ich nicht mit einem Erfolg gerechnet. Das hat mir das Gefühl gegeben, dass ich voll konkurrenzfähig bin, dass ich um ein Podium kämpfen kann und dass der Sieg nicht so weit entfernt ist. Das hat mir wirklich das Vertrauen gegeben, dass ich nun richtig dabei bin.
Wenn Du zurückblickst, gibt es da eine besonders schöne Erinnerung?
Vlad Dascalu: Ja, das wären die Olympischen Sommerspiele. Mal abgesehen vom Ergebnis war es ziemlich gut … die Erfahrung, bei einem so großen Ereignis dabei zu sein, war einfach großartig. Ich habe es trotz der Pandemie sehr, sehr genossen.
Du warst mit Trek-Segafredo im vergangenen Dezember mit im Trainingslager in Spanien. Was für Erfahrungen konntest Du dort im Training sammeln?
Vlad Dascalu: Normalerweise fahre ich nicht so viele Stunden auf dem Rad. Aber wenn man die Möglichkeit hat, mit den wirklich schnellen Rennfahrern zu trainieren, ist das eine gute Erfahrung, ein gutes Grundlagentraining.
Zudem konnten wir den gesamten Tag in kurzen Hosen auf dem Rennrad trainieren!
Mit diesen Eindrücken im Gepäck, was ist die Zielsetzung für die Saison?
Vlad Dascalu: Die Ergebnisse, die ich im vergangenen Jahr erzielt habe, haben mir mein Vertrauen zurückgegeben, und ich möchte mich weiter verbessern. Ich möchte diese Art von Routine beibehalten und dazu Trainingslager absolvieren, die ich vor den wichtigen Rennen in der Höhe gemacht habe. Ich will mein Bestes geben. Ich bin so motiviert, im Team zu sein. Es fühlt sich an, als wäre es nicht so weit, aber es ist weit weg, einen Weltcup zu gewinnen. Das will ich aber!
Was bedeutet es für Dich, nun ein Teil von Trek Factory Racing zu sein?
Vlad Dascalu: Für mich ist es etwas Echtes. Als ich jung war und anfing, Rennen zu fahren, war das eine ganz große Sache. Trek Factory Racing ist mein Traumteam.
Ich dachte mir immer: „Ich möchte in meiner Zukunft in diesem Team sein“ … jetzt hier zu sein, wirklich ein Teil von Trek Factory zu sein, ist wie ein wahr gewordener Traum … und ich könnte aktuell wohl nicht glücklicher sein!
Was hat abschließend dafür gesorgt, dass Du in der Trek-Familie bleibst?
Vlad Dascalu: Ich wollte bei Trek bleiben, weil ich die Räder mag und alles, was mit dem Team zu tun hat. Ich habe zu dem Team aufgeschaut, jetzt noch etwas mehr von innen. Wenn man die Leute kennt, die ein Team bilden, mag man es einfach. Ich denke, es war die beste Entscheidung, welche ich treffen konnte. (Trek-Segafredo/TX)
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