Tim Walter: „Wir wollen den Zuschauern demonstrieren, was wir leisten können“.
Am vergangenen Freitag ist der Hamburger SV mit einem 2:1 beim FC Schalke 04 in die Saison 2021/22 gestartet. Diesen Sonntag, ab 13:30 Uhr, steht erneut äußerst viel fußballerische Vereinstradition auf dem Platz. Der HSV empfängt dann nämlich Dynamo Dresden. Auch der Aufsteiger ist mit einem Erfolg in diese 2. Liga gestartet. Doch HSV-Trainer Tim Walter stellt sich in der offiziellen PK zuvor den Fragen.
Herr Walter, Dynamo Dresden wird ein anderer Gegner als der FC Schalke 04. Inwiefern werden Sie das Spiel Ihrer Mannschaft anpassen?
Tim Walter: Erst einmal nach und nach. Wir sind jetzt erst am 2. Spieltag und haben es in der letzten Woche ganz gut gestaltet. In dieser Woche haben wir uns komplett auf die Vorbereitung konzentriert und wir brauchen auch jede Woche, weil wir noch diese Körner brauchen, um bis zum Winter über die Runden kommen zu können. Es war eine kurze Pause. Wir sind gut dabei, wir sind guter Dinge und natürlich müssen wir noch ein paar Sachen verbessern. Das wird im Verlauf der Saison so bleiben.
Klar, wir wollen gewinnen. Es ist ein Heimspiel und wir freuen uns auf die Zuschauer erstmals wieder im Stadion. Ich glaube, es wird ein toller Auftakt vor Zuschauern … und ich glaube, Dresden wird sich nicht ganz so klein machen, was sie auch nicht müssen. Dresden hat ein gewisses Renommee und auch gewisse Ansprüche …
Schon während des Spiels auf Schalke wurden Stimmen laut, die Ihr System als sehr riskanten Powerfußball bezeichneten. Was ist Ihre Meinung dazu?
Tim Walter: Ich würde es als mutigen Fußball bezeichnen. Nur wer von der eigenen Stärke auch überzeugt ist, kann diese auch nur so ausdrücken beziehungsweise so spielen. Wer offensiv denkt, wird immer mehr offensive Typen aufstellen und spielen lassen … wir haben doch alle irgendwann im Fußball gelernt Mann gegen Mann zu verteidigen, doch in der Defensive ist uns ein wenig der Mut verlorenen gegangen. Ich bin der Meinung, dies sollte auch wieder mehr Thema in der Jugend werden. In dem Fall sehe ich diese Art und Weise zu spielen auch eher als mutig.
Die Aufstellung auf Schalke hat doch ein wenig verwundert. Es standen schon Spieler in der Startformation, mit denen weniger gerechnet wurde. Versuchen Sie bewusst Strukturen aufzubrechen, oder er gibt es sich?
Tim Walter: Ich glaube, dass die Leistung im Training entscheidend ist. Es hat gar nichts mit jungen oder alten Spielern zu tun. Es hat nur mit Qualität und Intensität im Training zu tun. Jeder, der die Bereitschaft aufbringt, hat das Recht zu spielen.
Nach dem Spiel auf Schalke hatten Sie deutlich mehr Mut von der Mannschaft gefordert. Konnten Sie diesen Mut in der Trainingswoche schon sehen?
Tim Walter: Ich glaube, die Zuschauer waren am letzten Wochenende ein Faktor. Du gehst auf fremden Platz raus und deren Fans pfeifen dich aus, da musst du erst einmal bestehen … darum glaube ich, haben wir Stück für Stück eine gut Antwort gezeigt. Doch dies will ich gerne von Beginn an haben. So wie wir dann in Phasen in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind. Dies stabilisiert ist noch mutiger!
Herr Walter, Uwe Seeler soll angeblich am Sonntag im Stadion sein. Haben Sie das Idol des Hamburger SV schon einmal kennen gelernt?
Tim Walter: Das freut mich, wenn es so sein sollte. Dann müssen wir im natürlich ein gutes Spiel liefern, wie den anderen Zuschauern auch. Ich kenne ihn nicht …
Dresden kommt nach dem Sieg mit breiter Brust. Was erwarten Sie genau?
Tim Walter: Das glaube ich auch. Nach einem 3:0 kann man auch mit breiter Brust kommen. Dresden hat viel Explosivität im Vorwärtsspiel, haben eine hohe Intensität, aber wir spielen zu Hause. Wir wollen unser erstes Heimspiel gewinnen. Wir wollen unseren Zuschauern demonstrieren, was wir leisten können. Ich denke, es wird ein munteres Spiel … wo wir aber natürlich die Oberhand behalten wollen! (TX)
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