Thomas Reis: „Ich habe in drei Jahren „launische Diva“ fünf Trainer erlebt“.
Am heutigen Sonntag kehrt Thomas Reis als Cheftrainer des VfL Bochum zu seiner ersten Profistation zurück. Um 19:30 Uhr geht es gegen Eintracht Frankfurt, die mit Trauerflor spielen werden. Auch der ehemalige Spieler der SGE ehrte in seiner PK den Weltmeister und Europameister Jürgen Grabowski, auch wenn persönlich kein Kontakt bestand. Auf der offiziellen PK stellte sich Thomas Reis weiteren Fragen.
Herr Reis, wie sehen Sie die Stimmung vor dem Spiel in Frankfurt?
Thomas Reis: Auf der einen Seite ist die Stimmung gut, auf der anderen Seite ist es auch eine Gefahr, wenn ich auf die Tabelle blicke. Der Sieg am letzten Spieltag war wichtig und auch der richtige Schritt in die richtige Richtung, es kann aber auch dazu führen, das man jetzt den einen berühmten Schritt weniger macht. Und genau dann erlebt man sein blaues Wunder!
Wir wollen weiterhin Punkte sammeln … wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen, wir haben uns dieses Punktepolster hart erarbeitet. Selbstbewusstsein ja, aber bitte keine Überheblichkeiten.
Ich denke, wir können ein ganz tolles Spiel in Frankfurt bestreiten, gegen eine ganz tolle Mannschaft. Davon durfte ich mich nun vor dem Fernseher gegen Sevilla selbst überzeugen und es zeigt auch, welches Potenzial in der Eintracht steckt. Von daher müssen wir wach sein, egal in welcher Formation sie auflaufen. Immerhin steht ein schweres Rückspiel gegen Sevilla an.
Wie schätzen Sie die Eintracht aktuell ein?
Thomas Reis: Das ist die große Schwierigkeit. In der Liga sind sie ja eher ein wenig unbeständig, wobei sie gegen die Hertha bravourös gewonnen haben. Wir schauen uns natürlich auch an, was die Hertha nicht so gut gemacht hat, damit Frankfurt 4:1 gewinnen konnte. Aber wir sprechen über eine Mannschaft mit individueller Klasse, ohne Ende. Und dies haben sie in der Europa League bisher bravourös gezeigt, in eigentlich jedem Spiel. In der Bundesliga ist es noch etwas wechselhaft, aber wenn man sie spielen lässt, sie in ihren Flow kommen, dann haben sie diese Qualität. Ich freue mich einfach gegen solche Mannschaften zu spielen.
Frankfurt war Ihre erste Profistation. Was haben Sie mitgenommen?
Thomas Reis: Ich habe in drei Jahren „launische Diva“ fünf Trainer erlebt, es zeigt, es war sehr unruhig, trotz einiger Erfolge. Es war für mich eine sehr lehrreiche Zeit, ich habe mit tollen Spielern zusammen gespielt … Uwe Bein, Anthony Yeboah oder Uli Stein im Tor, also schon Spieler mit einer hohen Qualität. Da muss man junger Spieler erst einmal durch. Und auch von den einzelnen Trainern nimmt man etwas für sein weiteres Leben mit. Ich probiere schon gewisse Sachen zu probieren, ohne zu kopieren. Es hat mich mitgeprägt.
Ich war mit der Jugend insgesamt fünf Jahre dort und wenn ich Bundesliga spielen durfte, dann durfte ich dort mit tollen Spielern und Charakteren spielen. Meinen Weg nach Bochum habe ich gefunden (VfL Bochum/TX)
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