Stephan Mayer: „Die Kandahar-Abfahrt ist in der Saison anerkannter Höhepunkt“.
Übereinstimmenden Berichten nach, plant der internationale Skiverband FIS seinen Rennkalender zu überarbeiten. Neben anderen Events soll vor allem die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen bedroht sein. Der Council tritt im Mai erneut dazu zusammen. Dazu erklären Stephan Mayer, sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und der zuständige Berichterstatter Artur Auernhammer.
Angeblich soll im Mai über die Streichung der Kandahar-Abfahrt abgestimmt werden. Welche Bedeutung hat die Veranstaltung eigentlich?
Stephan Mayer: Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ist in der Ski-Saison ein anerkannter Höhepunkt für alle Fans des Ski-Sports weltweit, vor allem ist es aber ein Ereignis, das untrennbar mit Garmisch-Partenkirchen verbunden ist.
Hinzu kommt die bedeutende Tradition dieses Rennens: Seit dem Jahr 1954 wird es ausgetragen. Darüber hinaus stellt das Rennen für die Ski-Fahrer einen sportlichen Höhepunkt dar. Weshalb es jetzt Planungen gibt, gerade dieses Rennen nicht mehr als Teil des Ski-Weltcups austragen zu lassen, ist überhaupt nicht nachvollziehbar.
Was steckt hinter diesen Überlegungen?
Artur Auernhammer: Sowohl bei den Rennläufern selbst, als auch bei den Ski-Fans, genießt das Abfahrts-Rennen auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen seit Jahrzehnten weltweit höchstes Ansehen. Und jedes Jahr leistet der austragende Skiclub Garmisch herausragende Arbeit und bietet den wohl besten Rennläufern ein spektakuläres Kräftemessen nach höchsten Standards.
Auch für die Region hat das Abfahrtsrennen eine sehr große Bedeutung und gerade die Herren-Abfahrt hat sich als Besuchermagnet etabliert. In der heutigen Zeit etwa Rennen in den bayerischen Alpen abzusagen, um schließlich Rennen nach China und Russland zu verlegen, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die scheinbar zwanghafte Internationalisierung des Ski-Rennsports muss endlich Grenzen kennen. Besonders das Vorhaben, Rennen nach Russland zu verlegen, sehen wir sehr kritisch und wir verurteilen dieses ganze Vorhaben auf das Schärfste!
Kann man die Argumentation der FIS denn nachvollziehen?
Stephan Mayer: Es wäre absolut falsche Signal an den Wintersport in Deutschland, vor allem aber an den Ski-Sport in der Region, der sich erst ganz langsam von den Folgen dieser Pandemie zu erholen beginnt, rein sportlich und wirtschaftlich. (CSU/TX)
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