Sepp Kuss: „Ich bin definitiv nicht hier um die Vuelta a España zu gewinnen“.
Vor der Vuelta a España 2023 war klar, das Team Jumbo-Visma agiert mit einer Doppelspitze. Doch nach der heutigen Etappe stellt sich die Frage: Ist es durch den souveränen Sieg von Sepp Kuss am Observatorio Astrofisico de Javalambre sogar eine Dreierspitze? Der amerikanische Kletterer verneint dies vehement. Das „rote Trikot“ übernimmt der 20-jährige Franzose Lenny Martinez. Mehr: www. lavuelta.es.
Sepp, Du sahst im letzten Anstieg noch sehr leichtfüßig aus. Wie war denn der heutige Tag samt Etappensieg für Dich?
Sepp Kuss: Es war eine unglaublich harte Etappe … wir wollten definitiv versuchen, eine starke Fluchtgruppe zu bilden, um Quick-Step zu testen. Wir wussten, dass es ein schwer zu kontrollierender Tag werden würde. Das war das Hauptziel. Wir waren mit Dylan, Jan und Attila dabei, sie sind super gefahren. Ich muss ihnen sehr für ihre Arbeit danken. Den ganzen Tag habe ich mich super gut gefühlt. Ich habe allein nur darüber nachgedacht, wann ich gehen muss, wann ich versuche, den Unterschied zu machen. Während des ganzen Anstiegs habe ich einfach das Umfeld genossen, das wir bei der Vuelta a España haben. Es ist ein besonderes Rennen für mich.
Agiert Jumbo-Visma nun mit einer Dreierspitze aus Jonas Vingegaard, Primoz Roglic und Dir. Oder bist Du nach dieser Etappe sogar die erste Option?
Sepp Kuss: Nein, nein, nein … ich bin definitiv nicht hier um die Vuelta a España zu gewinnen! Für mich ist es unglaublich, eine Etappe zu gewinnen! Ich kannte sogar noch den Vater von Lenny. Es ist sehr cool, mit seinem Sohn zu fahren, aber es ist auch eine Erkenntnis, wie viel älter ich bin als dieser junge Mann!
Lenny, für den Etappensieg hat es heute nicht gereicht, dafür jedoch für das „rote Trikot“. Wie geht es Dir denn nun?
Lenny Martinez: Das ist unglaublich für mich! Ich hatte zu Beginn des Rennens im Kopf, dass es toll wäre das „rote Trikot“ zu übernehmen. Nun ist es passiert! Vielen Dank an mein Team, das in der Fluchtgruppe wirklich sehr stark für mich gefahren ist … das alles haben wir Rudy und Michael zu verdanken, die den ganzen Tag über sehr hart gefahren sind, um wichtige Zeit in der Gesamtwertung für mich zu machen. Sie haben ihre Möglichkeiten geopfert, und ich möchte mich bei ihnen bedanken. Ich bin sehr glücklich, dieses „rote Trikot“ zu haben, es ist ein Mannschaftrennen. (TX)
Foto: Sepp Kuss Copyright ASO