Rachel Cavers: „Die Extreme E ist eine Rennserie, es geht so viel weiter“.
Rachel Cavers ist seit über einem Jahrzehnt eine bekannte Größe in der PR- und Kommunikationswelt des internationalen Motorsports. Sie begann Ihre Laufbahn als Pressesprecherin für M-Sport in der FIA World Rally Championship und hat seitdem für viele Unternehmen und Rennserien gearbeitet. 2021 hat Rachel Cavers die PR-und Kommunikationsposition beim Andretti United Extreme E Team übernommen.
Rachel, wie war Dein professioneller Einstieg in den Motorsport?
Rachel Cavers: Ich habe mich auf verschiedene Stellen beworben, unter anderem auch auf eine freie Stelle bei M-Sport, für die ich nach Cumbria umziehen musste. Dort arbeitete ich etwa gut zwei Jahre lang als Pressesprecherin des Teams in der WRC. Das war die beste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe, denn es war der Startschuss für meine Motorsportkarriere.
Wie würdest Du Deinen Job beschreiben?
Rachel Cavers: Mein Job ist auf keinen Fall langweilig. Meine Aufgaben sind heute sehr vielfältig und kein Tag ist wie der andere. Ich arbeite mit den Journalisten oder Fernsehteams auf der Veranstaltung, nehme für unser Duo hinter dem Lenkrad den Kontakt zu den Medien auf, schreibe die Texte für das Management, arbeite mit den Sponsoren an gezielten Internet-Wettbewerben oder versuchen einfach auch nur, den neuesten TikTok-Trend zu verstehen!
Wie ist es denn nun, mit Andretti United Extreme E zu arbeiten?
Rachel Cavers: Das ist einfach … es ist fantastisch! Andretti Autosport und United Autosports und auch die drei Eigentümer Michael Andretti, Zak Brown und Richard Dean sind große Namen im Motorsport. Eine Ehre, in dieser Saison für sie arbeiten zu dürfen. Der Andretti-Teil des Unternehmens hat seinen Sitz in den USA und ist dort sehr mit seinen Erfolgen beschäftigt, unter anderem in der IndyCar-Serie, aber ich stehe regelmäßig über Konferenzen sowie Mails mit ihnen in Kontakt. Auch der britische Zweig von United Autosports hat Verpflichtungen bei Langstreckenrennen und vielen anderen Meisterschaften, wir tauschen uns oftmals aus, und ich sehe das United-Team, wenn ich zu der WEC anreise.
Ich habe auch das Glück, Catie und Timmy als meine Fahrer zu haben, da sie beide sehr viel Verständnis für die Wichtigkeit von Medienverpflichtungen haben und sehr kompetent mit allen Arten von Interviews umgehen können … ihre recht exzellente Medienkompetenz hat mir in diesem Jahr sicherlich extrem gut dabei geholfen und dadurch meinen Job auch klar erleichtert!
Was gefällt Dir bisher an der Extreme E?
Rachel Cavers: Es ist schwer zu sagen, wo ich anfangen soll. Erstens ist es wirklich erfrischend, an einer brandneuen Meisterschaft mit neuen Gesichtern, vielen Ideen und jeder Menge Enthusiasmus zu arbeiten. Das Extreme E-Team selbst hat super tolle Arbeit geleistet, indem es Rennen in wohl einigen der extremsten Umgebungen organisiert hat. Es hat mir auch richtig viel Spaß gemacht, mit Catie und Timmy zu arbeiten. Sie sind talentiert, dazu auch nett.
Das Gleiche gilt eigentlich für das gesamte Extreme E-Fahrerlager … alle sind sehr gastfreundlich, was eine tolle Arbeitsatmosphäre schafft. Ich denke, dass die Teams so klein ist, bedeutet, dass wir uns schnell kennengelernt haben. Es ist definitiv das freundlichste Fahrerlager in meiner aktiven Zeit.
Was wird die aus diesem ersten Debütjahr in Erinnerung bleiben?
Rachel Cavers: Für mich sind einige der Projekte, an denen ich an den Standorten mitgewirkt habe, die herausragenden Erinnerungen. Extreme E ist eine Rennserie, aber letztlich ist der Umwelt- und Klimaaspekt, der mit der Meisterschaft verbunden ist, genauso wichtig. Es fühlt sich sehr lohnend an, dabei zu helfen, die Themen zu fördern und zu unterstützen. Der Besuch des schmelzenden Inlandeises in Grönland zusammen mit unserer Crew und den Wissenschaftlern von Extreme E hat mir die Realität des akuten Klimawandels neu aufgezeigt, und das ist sicherlich etwas, das mich dieses Jahr besonders beeindruckt hat.
Was macht die Extreme E schon richtig gut?
Rachel Cavers: Ich denke, viele andere Rennserien könnten sich etwas von dem Livestream von Extreme E abschauen, der es viel mehr Fans ermöglicht, die Action von zu Hause aus zu verfolgen … etwas, das in anderen Meisterschaften aufgrund langjähriger Sendeverträge nicht immer möglich ist, was meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt ist, um maximale Sichtbarkeit zu erreichen. Es ist die erste Saison und die Extreme E hat eine spannende Zukunft!
Dazu hat Extreme E eine so starke Umweltbotschaft, die weit über den Rennsport hinausgeht. Ich habe bis heute schon so viel über Nachhaltigkeit und Klimawandel gelernt … einfach nur der absolute Wahnsinn!
Hast Du einen guten Tipp für die jungen PR-Talente da draußen?
Rachel Cavers: Nicht zu glauben, dass man gleich zu Beginn den Traumjob findet. Wenn es also der Traum ist, in der Formel 1 zu arbeiten, dann sollte man sich erst bei anderen Meisterschaften umsehen, um Erfahrungen zu sammeln und sich dann hochzuarbeiten. Ansonsten rate ich, hart zu arbeiten, wirklich jeden mit Respekt zu behandeln … sei freundlich und vor allem sei immer nett. Der Ruf ist im Motorsport leider sehr, sehr wichtig … keine Feinde machen.
Ich habe das große Glück, meinen Job zu machen, und ich denke, es ist wichtig, alles zu schätzen. Ich würde jedem sagen: Solange man seine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen, im Rahmen des Möglichen erledigt, ist das alles, was man von einem verlangen kann. Außerdem ist das Leben kurz und man sollte genießen, was man tut, und es ist wichtig, Spaß zu haben. (Extreme E/SW)
Sie müssen eingeloggt sein, um ein Kommentar abzugeben.