Prof. Dr. Holger Preuß: „Olympia kommt langfristig dem Breitensport zu Gute“.
Der fünft Expertentalk der DOSB Dialoginitiative „DEINE IDEEN. DEINE SPIELE.“ brachte Expertinnen und Experten zum Thema Mehrwert zusammen. Beim Panel dabei: Markus Luthe (Geschäftsführer deutscher Hotelverband), Thomas Pennartz (Geschäftsführer Rheinischer Sparkassenverband), Dr. Holger Preuß (Sportökonom Johannes-Gutenberg-Universität) sowie Claudia Wagner (Geschäftsführerin DSM).
Was bedarf es für die Ausrichtung von Olympischen Spielen?
Prof. Dr. Holger Preuß: Für Olympische Spiele brauchen wir in der jeweiligen Stadt zahlreiche Hallen und auch Schwimmbäder, um für alle Athletinnen und Athletin die notwendigen Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Hier kommt Olympia langfristig dem Breitensport zu Gute. Holen wir die Spiele nicht nach Deutschland, geben wir das gleiche Geld aus, nehmen jedoch nichts ein!
Markus Luthe: Die Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 haben wir in unserer Branche bereits im Jahr 1999 getroffen. Diese intensive Teamarbeit und Anstrengungen, die wir damals unternommen haben, um unsere Gäste aus der ganzen Welt bestmöglich zu empfangen, waren ein entscheidender Erfolgsfaktor … ganz getreu dem bekannten Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Das können wir mit solchen Spielen wieder erreichen.
Wie ist es um die Kosten für Olympische Spiele bestellt?
Prof. Dr. Holger Preuß: Wir bekommen vom IOC für die Organisation der Spiele ca. zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Außerdem nehmen wir noch durch die Touristinnen und Touristen sowie durch Sponsoring weitere zählbare Gelder ein. Wir reden oftmals nur über die Kosten, aber niemals über die Einnahmen, die wir durch Olympische Spiele generieren und den langfristigen Nutzen.
In welchem Maß könnte Deutschland von Olympia profitieren?
Thomas Pennartz: Wir sind ein Land der Vereine. Und es gibt nichts, was Vereine hier mehr schätzen würden, als Olympische Spiele in Deutschland … Olympia 2036 wäre ein konkretes Zielbild, das uns hilft, Prozesse, die sonst nur langsam in Gang kommen, viel schneller anzutreiben.
Claudia Wagner: Wir müssen uns anschauen, welches Konzept nach Deutschland passt und welche Mehrwerte wir damit dann schaffen wollen.
Prof. Dr. Holger Preuß: Wir profitieren eigentlich immer nur von allen Spielen, denn wir als Exportweltmeister stellen viele unserer Leistungen im Ausland zur Verfügung … auch in Paris. Warum richten wir die Spiele dann nicht auch in Deutschland aus und investieren in die lokale Wirtschaft. (TX)
Den neuen Stream zum Expertentalk „DEIN JOB. DEIN INVEST. DEINE SPIELE.“ gibt es aktuell noch unter: https://deine-spiele.de/deine-ideen/fachtalks/
Foto: Prof. Dr. Holger Preuß Copyright DOSB