Moritz Wesemann: „Mit dem Gold ist auch der Quotenplatz für Olympia erreicht“.
Die dritten European Games finden derzeit im polnischen Krakau statt, das Team D feiert bereits ab dem allerersten Tag der Wettkämpfe die ersten Medaillen. Bei den European Games 2023 hat Moritz Wesemann die Goldmedaille gewonnen. In dem kurzen Interview unmittelbar nach dem Wettkampf spricht der Wasserspringer unter anderem über den Wettkampf und den gesicherten Quotenplatz für Olympia 2024.
Wie fühlt sich die Goldmedaille an?
Moritz Wesemann: Es fühlt sich natürlich super an, vor allem wenn man es zum letzten Jahr vergleicht. Da war die Europameisterschaft nach der Weltmeisterschaft und ich hatte es nicht einmal ins Finale geschafft. Ich hatte alles ein wenig verpatzt. Gut es war Freiwasser, also andere Bedingungen … trotzdem, wenn ich sehe, was ich in diesem einen Jahr alles geschafft habe, wie ich mich verbessert habe, dass es sogar zu einer Goldmedaille reicht und damit zum Quotenplatz für Olympia in Paris, dann ist das irgendwie unvorstellbar. Und ich habe immer noch Potenzial um mich zu verbessern. Ich kann noch besser springen.
Wie wichtig ist der Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024?
Moritz Wesemann: Es ist natürlich super wichtig. Es gibt nur wenige Chancen um die Quotenplätze zu holen … ich glaube, es gibt nur drei Chancen um überhaupt so einen Quotenplatz zu holen. Und wenn man gleich die erste Gelegenheit nutzt, dann nimmt es extrem viel Druck raus. Man kann sich jetzt optimal auf die Wettkämpfe in der Zukunft vorbereiten, ohne den Druck nach dem Quotenplatz.
Macht dies auch ein wenig stolz?
Moritz Wesemann: Es macht mich natürlich richtig stolz. Es ist ein Quotenplatz für Deutschland, nicht mein Quotenplatz. Es kommt darauf an, wie sich das Jahr bei mir entwickelt. Trotzdem macht es mich stolz, diesen Quotenplatz geholt zu haben und ich werde alles dafür tun, damit dieser Platz für die Olympischen Sommerspiele an mich geht. Diesen einen Quotenplatz hat Deutschland sicher und bei der nächsten Weltmeisterschaft besteht nun die Chance auf einen weiteren Quotenplatz. Aber so früh den ersten Quotenplatz bereits eingefahren zu haben, nimmt den ganzen Druck raus und macht mich natürlich mächtig stolz.
Am Ende gab es Gold. Aber wie verlief eigentlich der Wettkampf?
Moritz Wesemann: Es war etwas ungewohnt, weil es sehr spät am Abend war. In der Regel sind die Wettkämpfe deutlich früher, von daher ist man ein wenig müde … die ersten drei Runden liefen auch nicht rund. Danach hatte ich ein wenig Wut, die mich aber vor allem motiviert hat. Dadurch wurde ich immer fokussierter … aber der Kampf gegen die Müdigkeit war vorhanden. Und jetzt ist es Gold!
Jetzt folgt die Weltmeisterschaft!
Moritz Wesemann: Bei der Weltmeisterschaft möchte ich eine ähnliche oder sogar noch bessere Leistung zeigen. Dafür trainiere ich an gewissen Details. Ich kann bei jedem meiner Sprünge noch ein paar Kleinigkeiten verbessern, was schließlich auch mehr Punkte bringt. Wenn mir dies gelingt, kann ich auch in Japan vorne dabei sein. Die Platzierung wird man am Ende sehen. (DOSB/TX)
Foto: Karl Lauterbach Copyright Special Olympics Deutschland