Mattia Binotto, Mario Isola, Franz Tost: „Unsere Fahrer sind bis 2024 bestätigt“.
Die Formel 1 kehrt an diesem Wochenende nach Imola zurück. Dies ist das erste von drei geplanten Sprintrennen der Saison 2022, die anderen finden in Österreich und Brasilien statt. Mit dem Bau des Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari wurde 1950 begonnen, 1953 wurde das erste Rennen ausgetragen. In der virtuellen PK: Mattia Binotto (Ferrari), Mario Isola (Pirelli) und Franz Tost (AlphaTauri).
Mattia, zum Wochenende in der italienischen Heimat hat Ferrari den Vertrag mit Carlos Sainz verlängert. Warum gleich um zwei Jahre?
Mattia Binotto: Warum zwei weitere Jahre? Ich denke, weil wir sehr zufrieden mit ihm sind. Mit der Art, wie er sich in das Team integriert hat und wie er seine Leistung erbringt. Ich denke, er erfüllt einfach unsere Erwartungen. Ich denke, wir sind sehr, sehr glücklich und es war der richtige Moment, um nach vorne zu schauen. Und ich denke, dass die Verlängerung dem Team die richtige Stabilität gibt. Wir wissen nun, dass unsere Fahrer bis Ende 2024 bestätigt sind, und darauf können wir aufbauen!
Wenn wir auf die Strecke blicken, scheint es für ihn aktuell aber schwieriger zu sein, sich an den neuen Ferrari zu gewöhnen, als für Charles Leclerc. Können Sie uns ein wenig über seine Probleme sagen?
Mattia Binotto: Ich glaube nicht, dass es irgendwelche Probleme gibt. Er muss sich sicherlich noch anpassen, denn er hat ein paar Fehler gemacht … trotzdem glaube ich, dass er sich verbessert, immer schneller wird. Ich denke, es geht mehr darum, mit dem Druck umzugehen. Es ist vielleicht das erste Mal in seiner Karriere, dass er einen Boliden hat, der schnell genug ist, damit er um die besten Positionen kämpfen kann, und er muss sich einfach daran gewöhnen … er wird es aber sehr schnell tun, denn ich weiß, wie klug und fähig er ist, mit dem Druck umzugehen.
Wirklich alle Teams klagen über das Porpoising oder Bouncing der Boliden, trotzdem sind die Ferraris extrem schnell. Wie geht dies?
Mattia Binotto: Ich weiß nicht, wie das möglich ist. Ich weiß aber auch nicht, warum die anderen Teams nicht so schnell sind wie wir. Aber es stimmt, dass wir darunter leiden, seit Beginn der Wintertests. Wir haben einige Maßnahmen ergriffen, um das Problem zu entschärfen, aber es ist leider noch nicht wirklich behoben. Es ist immer noch ein Kompromiss zwischen dem Versuch, das Problem völlig zu lösen und dem Verzicht auf Leistung. Wir versuchen auf jeden Fall, den Boliden weiterzuentwickeln.
Mario, erstmals mussten die neuen Boliden mit den ebenfalls neuen 18 Zöllern auf nasser Strecke fahren. Hat es funktioniert?
Mario Isola: Ich glaube, es war sehr wichtig für uns, die Daten bei diesen kalten Bedingungen zu sammeln, weil wir letztes Jahr keine Gelegenheit hatten, die Reifen unter diesen Bedingungen zu testen. Ich bin aber mit der Leistung des Intermediate-Reifens zufrieden: Wir wissen, dass dieser Asphalt wegen der Zeit, die benötigt wird, damit die Strecke abtrocknet, recht einzigartig ist. Für den Rest des Wochenendes erwarteten wir aber trockene Bedingungen, wärmere Temperaturen.
Franz, das Qualifying verlief nicht glatt. Warum genau?
Franz Tost: Nicht glatt? Es war ein furchtbares Qualifying! Ich muss sagen, dass wir am Morgen mit den Regenreifen recht konkurrenzfähig waren, gut gearbeitet haben. Mit den Intermediates hatten wir dann in den ersten Runden ein bisschen Probleme, sie auf Temperatur zu bringen, aber dann hat es gut funktioniert. Im Qualifying mit den Trockenreifen waren wir am Anfang dabei. Und dann haben wir es in der letzten Minute einfach verpasst, eine Push-Runde zu fahren, eine letzte Runde, und darum haben uns einige andere Teams überholt. Und jetzt stehen wir am Ende des Feldes!
Glauben Sie, dass die Leistung noch da ist?
Franz Tost: Ich glaube, die Leistung ist noch im Fahrzeug. Zumindest eine bessere. Ich denke schon, es wäre auf jeden Fall besser gegangen als dies.
Es waren schwierige erste Rennen für das Team. Die Leistungen schwankten. Können Sie uns kurz den Start ins Jahr 2022 erläutern?
Franz Tost: Ein schwieriger Start, muss ich sagen. Ich beginne mit den Tests: Wir hatten fantastische Tests. Sowohl in Barcelona als auch in Bahrain, am Ende hatten wir 3.500 Kilometer. In Barcelona haben wir, glaube ich, 1.500 Kilometer und dann in Bahrain 2.000 Kilometer ohne Probleme zurückgelegt. Was die Zuverlässigkeit anbelangt, waren wir sicher. Dann kam das Rennwochenende in Bahrain, und nach einigen Runden kam Feuer aus dem Heck bei Pierre, weil die Batterie explodierte. Eine totale Überraschung, denn zu Beginn des Jahres hatten wir nie Probleme mit den Batterien. Dann kamen wir nach Saudi-Arabien und hatten zwei Motorschäden bei Yuki. Auch eine große Überraschung! Denn wenn man weiß, dass man nur drei Motoren hat, bedeutet das nicht nur, dass Yuki in Saudi-Arabien von hinten starten musste, sondern auch, dass ihn für den Rest der Saison einige Strafen erwarten. Das heißt, von der Zuverlässigkeit her sind wir noch lange nicht so weit wie gedacht. Ich erwarte es, aber auch die Leistung müssen wir noch weiter verbessern. (FIA/SW)
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