Leonardo Manzano Alvarez: „Mein Ziel darin die Spieler fit zu halten“.
Seit dieser Saison hat Leonardo Manzano Alvarez beim Athletiktraining die Zügel bei den Krefeld Pinguinen fest in der Hand. Der 25-jähirge Argentinier gehört zum Trainerstab des Unternehmens: Daniel Philipp Personal Training. Im Interview auf der Vereinshomepage (www.krefeld-pinguine.de) lässt „Leo“ Manzano Alvarez die Userinnen und User einmal hinter die Kulissen seiner Arbeit in Krefeld blicken.
Leo, hast Du in den Staaten schon einmal eine so große Mannschaft wie die Krefeld Pinguine trainiert?
Leonardo Manzano Alvarez: Eine Mannschaft mit 25 Sportlern, wie sie hier in Krefeld ist, habe ich noch nicht betreut. Ich habe in meiner Zeit in den USA viel mit Tennisspielern, Boxern und anderen Individualsportlern gearbeitet. Aber die Krefeld Pinguine sind für mich ein überaus spannendes Projekt, das nicht nur physisch, sondern auch mental für eine Herausforderung ist, der ich mich aber voll und ganz gewappnet sehe. Ich hatte das Glück, früh in der Vorbereitung in den Trainerstab zu kommen und konnte mich umfassend mit allen Spielern beschäftigen.
Wer hat Dich denn positiv überrascht vom Fitnesslevel?
Leonardo Manzano Alvarez: Zweifelsohne Arturs Kulda. Er hat schon früh in der Vorbereitung eine Menge Eiszeit gehabt, war der erste, der nach dem Spiel nach einem zusätzlichen Workout gefragt hatte. Das ist auch jetzt noch so. Auch Lucas Lessio muss man hervorheben. Sein Trainingspensum ist auch verrückt. Da muss ich die Spieler ab und an auch bremsen, erklären, wie wichtig Regenerationsphasen für das Training sowie den Körper sind. Das ist aber auch Teil meiner Aufgabe als Athletiktrainer. Andere Spieler muss man schon mal antreiben, in der Mannschaft gibt es aber keinen, der nicht mitziehen möchte.
Die Saison ist in vollem Gange. Wie ändert sich Deine Rolle jetzt im Gegensatz zum Start in die Saison?
Leonardo Manzano Alvarez: Die Regeneration wird jetzt immer wichtiger. Nicht nur um Verletzungen zu vermeiden, sondern auch, um frische Spieler ins Spiel schicken zu können. Ich versuche daher drei Tage vor einem Spiel das Pensum stückweise zurückzufahren, und wir legen den Fokus mehr aufs Eis. Da ist das Zusammenspiel zwischen mir, den On-Ice-Trainern und den Spielern wichtig. Im Endeffekt wollen wir trotz des Spielbetriebs dafür sorgen, dass sich die Spieler kontinuierlich über jede Saison hinweg weiterentwickeln und den Fitnesszustand verbessern.
Das muss man aber ab einem gewissen Punkt mehr und mehr über das individuelle Training steuern. Die Kommunikation ist dann entscheidend. Manche Spieler wissen genau, wo sie Defizite haben, fragen explizit nach Übungen, um diese zu beseitigen. Andere muss man eher lenken und genau hingucken, was ihnen fehlt oder ob sie zu viel Training hatten und Ruhephasen brauchen.
Bei allen Maßnahmen, die ich einleite, gilt bei mir immer „hören, denken, machen“. Ich höre mir das Problem des Spielers an und schlage nicht sofort eine Maßnahme vor. Diesen Impuls sollte man unterdrücken. Für mich gilt es in der Zusammenarbeit mit dem Spieler die Frage zu klären: „Ergibt diese Maßnahme für das Problem Sinn, oder sind das verschwendete Ressourcen?“ … erst, wenn ich diese Frage mit dem Spieler ganz genau geklärt habe, setzten wir die Lösung in die Tat um!
Du spielst Tennis. Wie viel Zeit bleibt Dir für Dein Hobby?
Leonardo Manzano Alvarez: Ich spiele nur im Amateurbereich, ein oder zwei Mal die Woche. Mehr Zeit habe ich nicht. Auch Spiele am Wochenende sind zurzeit mit dem Spielplan der Pinguine nur selten machbar. Das stört mich aber gar nicht. Mein Fokus liegt auf meiner Arbeit mit den Pinguinen.
Du bist in Argentinien geboren, hast in den Vereinigten Staaten gearbeitet und Sportler auf fast allen Kontinenten der Welt bereits betreut: Wie bist Du nach Deutschland gekommen?
Leonardo Manzano Alvarez: Ich bin Anfang 2019 nach Deutschland gekommen. Das war am Anfang durch die Sprache nicht leicht; „Hallo“ konnte ich!
Daniel habe ich dann über eine spanische Freundin kennengelernt, die mit einem ehemaligen Trainer des MSV Duisburgs liiert ist. Daniel und dieser besagte Trainer kannten sich, und so sind wir in Kontakt getreten.
Ich habe am Anfang bei Daniel Philipp Personal Training erstmal nur die wenigen englischsprachigen Klienten bekommen, konnte parallel aber schon Deutsch lernen und zuhören, wodurch sich meine Arbeit im Umkehrschluss vereinfacht hat und ich irgendwann auch mit deutschen Klienten arbeiten durfte. Und dass ich jetzt mit den Pinguinen arbeiten darf, ist der nächste Schritt, und es ist sehr spannend zu sehen, dass so viele Sprachen aufeinandertreffen. Die Kommunikation ist trotzdem einfach, weil wir alle ein konkretes Ziel verfolgen und uns verbessern wollen.
Was ist Deine Zielsetzung mit den Krefeld Pinguinen?
Leonardo Manzano Alvarez: In erster Linie liegt mein Ziel darin die Spieler fit zu halten. Da ist also eher der Weg das Ziel. Es gibt viele neue Spieler, Spieler, die sich von Verletzungen erholen und verschiedene kleine Gruppen mit verschiedenen Trainingsständen und Trainingsphilosophien. Ich möchte am Ende erreichen, dass die Mannschaft zusammen ein gleichmäßig hohes Fitnesslevel erreicht, damit wir auch bis weit in die Saison hinein mit allen Spielern den Druck sowie das Tempo hochhalten können. Ich möchte meinen, dass wir schon auf einem sehr guten Weg sind, die Spieler diesen jedoch weiterhin gehen müssen. Das Gute ist, dass sie mir ganz klar das Gefühl geben, das auch zu wollen. (Krefeld Pinguine/TX)
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