Lena Hentschel und Tina Punzel: „Besser hätten wir es nicht machen können“.
Die Wasserspringerinnen Lena Hentschel und Tina Punzel haben die erste Medaille bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio für Deutschland gewonnen. Am Ende waren nur die Chinesinnen und die Kanadierinnen besser als das deutsche Duo. Für die Europameisterinnen von 2020 ist Bronze bei einer Olympiade der größte Erfolg. Im Interview sprechen Lena Hentschel und Tina Punzel über ihren Erfolg.
Wie fühlt Ihr Euch nach diesem Triumph?
Lena Hentschel: Wir fühlen uns super, würde ich ganz kurz zusammenfassend mal sagen. Es ist wirklich unglaublich, das heute geschafft zu haben. Jetzt das Gefühl. Die Medaille um den Hals hängen zu haben ist unbeschreiblich. Wir sind sehr, sehr erleichtert, wir sind sehr glücklich … froh … einfach nur fröhlich!
Wie habt Ihr den Wettkampf erlebt?
Tina Punzel: Für uns war es etwas ungewohnt, weil wir direkt das Finale schon um 15:00 Uhr hatten. Daher haben wir uns früh schon einmal eingesprungen, haben die komplette Wettkampfserie schon einmal gemacht, als wir dann in den Pool kamen, haben wir nur noch eine Wettkampfrunde gemacht … und dann ging es auch schon los. Ich fand, es ging auch relativ schnell als es dann angefangen hatte, die Runden waren nicht so lang. Wir hatten gar nicht viel Zeit zum Nachdenken, sondern waren in unserem Rhythmus, haben den Wettkampf Sprung für Sprung abgespult. Ja … ich habe mich auch von gar nichts ablenken lassen, habe auch nicht einmal auf die Anzeigetafel geschaut … ich wusste, wenn wir hier unser Ding machen, müssen die anderen auch erst einmal an uns vorbei kommen. Und dann ist der Plan wirklich zu 100 Prozent aufgegangen, wir haben einen soliden Wettkampf gemacht … ja, dann haben wir noch ein bisschen gezittert, weil doch relativ am Anfang waren. Als dann aber Platz 3 hinter unserem Namen stand … Erleichterung, war das erste Gefühl, dass sich die ganze Arbeit doch gelohnt hat.
Ihr habt die allererste Medaille bei diesen Spielen für Deutschland geholt. Hat dies eine besondere Bedeutung für Euch?
Lena Hentschel: Es fühlt sich so oder so besonders an die Medaille jetzt tragen zu dürfen. Danach wurde uns gesagt: „Es ist die erste Medaille für Team Deutschland“, es war uns vorher nicht so bewusst … es war nur das i-Tüpfelchen.
Wie schwer war es, in so einem besonderen, euphorischen Moment auch noch die Pandemieregeln zu beachten?
Tina Punzel: Ich glaube … die eine oder andere Umarmung war eine Sekunde zu lang … aber ich glaube, wir haben es ganz gut hinbekommen. Aber im Team, wir trainieren auch ohne Maske, ist der eine oder andere Drücker in Ordnung. Es sollte drin sein, wenn man eine Medaille gewinnt.
Wie waren die Wochen vor den Spielen?
Lena Hentschel: Wir haben, nach Idee unseres Bundestrainer Lutz Buschkow, im Vorfeld eine Woche lang ein Trainingslager in Dresden gehabt, wo wir extra in der Nacht trainiert haben. Die Trainingseinheit ging um 4:00 Uhr los, aufgestanden sind wir um 2:00 Uhr, und damit haben wir uns an den Rhythmus hier vor Ort angepasst. Dadurch hatten wir gar keinen Jetlag … dieses Plan hatten wir schon einmal im April ausprobiert, als wir hier einen Wettkampf hatten … es ist damals aufgegangen und es ist jetzt aufgegangen. Besser hätten wir es nicht machen können!
Tina Punzel: Es war schon echt anstrengend … auch die Zeit in der Pandemie, wir hatten ständig Lehrgang. Wir mussten uns immer in der Blase bewegen, die Familie und Freunde kamen schon sehr, sehr kurz im letzten halben Jahr … es war auch nicht immer ganz so einfach, von daher ist es umso schöner, dass sich dieser ganze Aufwand, diese ganzen Mühen gelohnt haben. (DSM/TX)
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