Kendale McCullum: „Auf die Verteidigung kam es in der Endphase an“.
Der ehemalige deutsche Serienmeister Brose Bamberg steckt weiter in der Krise. Auch das Heimspiel am Freitagabend gegen die Veolia Towers Hamburg wurde mit 66:76 verloren. Diesmal ging die Partie vor allem im Schlussabschnitt verloren, die letzten zehn Minuten gingen allein mit 20:9 an die Hamburger. Bamberg steht nun in der easyCredit Basketball-Bundesliga mit null Punkten auf dem letzten Rang.
Kendale, Du bist der Topscorer mit 27 Punkten.
Kendale McCullum: Die Jungs haben mir heute vertraut und es mir ermöglicht, all meine Fähigkeiten so gut ich kann für das Team einzubringen. Wir wussten, dass es eine richtige Schlacht werden würde. Am Ende ging es darum, den richtigen Zug zu machen … heute war ich an der Reihe!
Aber auch James hat einen ganz wichtigen Dreier getroffen. Das ist das Besondere bei uns. Wir haben nicht den einen, sondern sechs oder sieben Jungs, die so einen Abend wie ich heute einfach haben können. Und es war wieder ein Teamerfolg, der uns heute diese Punkte eingebracht hat.
Coach Korner, wie bewerten Sie den heutigen Sieg in Bamberg?
Raoul Korner: Bei allem, was ich sage, muss ich eines vorausschicken. Ich freue mich sehr über diesen Sieg. In Bamberg zu gewinnen, ist nie einfach. Und das war es auch heute nicht. Hier mit einem Sieg herauszugehen, freut mich.
Aber wir haben mit so einer Leistung darum gewonnen, weil Bamberg verunsichert war und nichts getroffen hat. 66 Punkte klingt schön und gut, aber wir haben freie Würfe und Offensivrebounds abgegeben. Unsere Defensive war absolut nicht auf dem Level, auf dem wir sein müssen. Wir haben von der momentanen Bamberger Verunsicherung profitiert. Normalerweise müssen wir in der ersten Halbzeit mit 20 Punkten hinten sein. Aber wir hatten einfach Glück. Am Ende waren wir das Team mit mehr Selbstvertrauen. Ich denke, das hat man gesehen. Wir haben mehr enge Spiele gehabt, mehr von den Feuerproben bis jetzt gewonnen. Aber unsere Leistung muss uns zu denken geben. Wir freuen uns, richtig gut war es nicht!
Coach Amiel, woran hat es heute gelegen?
Oren Amiel: Sie haben am Ende die richtigen Entscheidungen getroffen, daher haben sie wohl verdient gewonnen. Man sieht, es läuft nicht bei uns. Das kann man nicht verbergen. Es funktioniert nicht. Wir müssen Änderungen vornehmen, um die Situation in den Griff zu bekommen. Wenn es in die entscheidende Phase reingeht, wissen wir nicht mehr, wie wir spielen sollen. Das gibt mir zu denken. Was können wir tun, um das zu verbessern? Größe zeigt sich in harten Momenten. Es ist immer einfach zu brillieren, wenn es läuft. Ich muss vorangehen, wenn es nicht funktioniert. Wir müssen uns aber alle hinterfragen!
Christian, wie kam es heute zu der erneuten Heimniederlage?
Christian Sengfelder: Ich glaube, wir haben sehr gut gekämpft. Wir hatten in der Defensive ein paar kleine Löcher, so verliert man das nächste Spiel.
Kendale, was war heute der Garant für den Sieg?
Kendale McCullum: Einige denken vielleicht, ich wäre der beste Verteidiger. Aber wir haben Chrissi, Len … Jungs, die uns defensiv einen völlig anderen Look geben. Mit Geschwindigkeit, Größe oder Physis können wir unseren Gameplan anpassen. Wir haben für viele Situationen die richtigen Spieler. Das zeigt, wie tief unser Kader in dieser Saison ist, wenn es um unsere Verteidigung geht. Genau auf die kam es in den letzten Minuten in dieser Partie an. Und wir haben es eben geschafft, am Ende die Stopps sowie Rebounds zu holen. (TX)