Juri Knorr: „ich bin dankbar und glücklich, dass wir das erleben dürfen“.
Das erste REWE Final4 in der Kölner LANXESS arenawar ein sportlicher Erfolg. In allen Partien wurde guter bis hochklassiger Handball gezeigt, so auch im Endspiel. Am Ende setzten sich die Rhein-Neckar Löwen mit 36:34 nach Siebenmeterwerfen gegen den SC Magdeburg durch. Für die Mannheimer ist es erst der zweite Sieg im DHB-Pokal. Bei der zehnten Teilnahme war es für Uwe Gensheimer der erste Pokal!
Juri, wie fühlt sich dieser Pokalsieg an?
Juri Knorr: Ich kann es immer noch nicht glauben und fassen. Als ich Uwe im Arm hatte, ist mir kurz eingefallen, dass er damals 2006 oder 2007 noch im Finale gegen meinen Vater gespielt hat und mit dem letzten Wurf verloren hat. Er war immer kurz davor und es hat nie ganz gereicht. Dass er das heute gewinnt, ist Wahnsinn und irgendwo schließt sich der Kreis. Ich kann es nicht glauben, es ist ein ungreifbarer Moment. Ich bin extrem dankbar, niemand von uns hat damit gerechnet. Daher fühlt es sich schöner und unmöglicher an.
Du hast Deinen Vater angesprochen. Was wirst Du ihm sagen?
Juri Knorr: Ich werde ihn einfach in die Arme nehmen und vielleicht werde ich auch emotional. Es schließt sich einfach irgendwie ein Kreis. Dass meine Großeltern das teilweise auch noch miterleben dürfen. Meine Oma sitzt vorm Fernseher. Ich hab so häufig die VHS-Kassetten von Papa gesehen. Dieses Mal ist es mein Final4. Jetzt hier zu stehen ist unglaublich!
Wie sehen die Trainer das Endspiel?
Sebastian Hinze: Es ist cool … verdammt cool! Gerade hier in Köln, nach diesem Spielverlauf … einfach geil. Ich habe ein paar Jungs gefragt: So fühlt sich das also an? Cool … wir haben unfassbar gedeckt, gerade gegen Kristjansson. Von Anfang an haben wir es auf den Halbpositionen gut gedeckt, auf dem Innenblock hatten wir Probleme mit der Höhe, das haben wir in Griff bekommen. Dann kommen wir in die Verlängerung … so einfach ist das.
Bennet Wiegert: Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele freie Würfe vergeben. Normalerweise zeichnet sich meine Mannschaft über eine extrem hohe Trefferquote aus. Das war nicht der Fall, da habe ich gemerkt, dass es schwierig werden könnte. Wir kommen aber zurück, kriegen unser Momentum und unsere Chancen. Vielleicht müssen wir genau dann zugreifen?
Uwe, nach all den Anläufen, endlich den DHB-Pokal gewonnen!
Uwe Gensheimer: Ich kann nichts sagen! Ich bin einfach zusammengesackt nach dem letzten Siebenmeter. Der Spielverlauf, ich habe am Ende der Verlängerung ein paar Dinger liegenlassen. Wir genießen es hier in Köln, diese Premiere. Jetzt ist es meine persönliche Premiere!
Juri, wie war die Stimmung in Köln?
Juri Knorr: Es trägt einen einfach. Wir haben die letzten drei oder vier Wochen nur Grütze gespielt. Wenn man in diese Halle einläuft, ist das alles weg. Dann willst man nur Gas geben und den Moment genießen, das haben wir gemacht. Es war so ein auf und ab. Wir waren so nah dran, auf der anderen Seite des Podiums zu stehen. Daher kann ich gut nachvollziehen, wie sich das alles anfühlt. Daher bin ich dankbar und glücklich, dass wir das erleben dürfen! (HBL/TX)
Foto: HBL