Irina Schönberger: „Ich fühle mich zehn Kilo leichter“.
Die dritten European Games finden derzeit im polnischen Krakau statt, das Team D feiert bereits vom ersten Tag an Medaillen, sowohl mehrfach Bronze, Silber als auch Gold. Bei den European Games 2023 hat Irina Schönberger in der Gewichtklasse bis 75 Kilogramm die Bronzemedaille gewonnen. Im Interview kurz nach dem Kampf spricht die Boxerin über den Wettkampf und über die Rückkehr nach der Geburt.
Wie fühlt sich Bronze bei den European Games an?
Irina Schönberger: Es fühlt sich befreiend an. Ich fühle mich zehn Kilo leichter. Ich bin ja Mama geworden, doch nach meiner Schwangerschaft wieder zu beginnen war hart. Dann gleich bei solch einem großen Turnier eine Medaille zu holen … ist schon echt krass. Es fühlt sich echt gut an und ich bin erleichtert, dass das ganze Training sich auch bezahlt macht. Wir waren die letzten sechs Monate so viel unterwegs … es fühlt sich einfach nur richtig gut an.
Was hat die Rückkehr in den Ring so schwer gemacht?
Irina Schönberger: Ich bin während der Pandemie schwanger geworden. Ich habe von daher während der Pandemie so gut wie gar nicht mehr trainiert und auch recht viel zugenommen. In einer Sportart mit Gewichtsklassen ist dies dann ein Problem. Ich musste also erst einmal Gewicht verlieren und dann langsam wieder ins Training einsteigen … da muss man eben auch schauen wer sich um das Kind kümmert. Ich bin in dieser Hinsicht dem Verband sehr dankbar, weil ich mein Kind mit zu meinen Lehrgängen nehmen durfte. Es hat einiges erleichtert und es wohl gut geklappt.
Wie ist es nun bei den European Games zu boxen?
Irina Schönberger: Wir hatten in diesem Jahr schon viele Turniere, aber nicht auf diesem Level. Von daher war ich auch nervös, ich war aufgeregt und ich wollte mir auch selbst etwas beweisen. Deshalb ist es umso schöner, dass es so gut geklappt hat … ich freue mich jetzt auf mein Zuhause.
Und wie war der Wettkampf selbst bei diesem Turnier?
Irina Schönberger: Natürlich hat man andere Ziele und andere Erwartungen, aber im Großen und Ganzen hat es recht gut geklappt. Ein bisschen Luft ist noch, jedoch wissen wir auch, woran wir noch arbeiten müssen. Doch für das erste große Turnier ist es ganz in Ordnung …natürlich hätte man sich ein wenig mehr gewünscht.
Es gibt den einen Disput zwischen IOC und IBA …
Irina Schönberger: Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe davon überhaupt nicht so viel wahrgenommen. Ich habe mich auch gar nicht richtig damit befasst. Natürlich gab es vom Verband ein paar Updates, aber im Großen und Ganzen habe ich mich nicht wirklich damit befasst. Ich habe mich auf mein Training fokussiert und das Ziel sind die Olympischen Sommerspiele. Alles andere sollen die anderen machen, ich konzentriere mich primär auf mein Training. (DOSB/TX)
Foto: Irina Schönberger Copyright DOSB