Hannes Aigner: „Diesmal sind wir einfach vom Glück verfolgt gewesen“.
Hannes Aigner hatte die fast märchenhaften Tage der deutschen Slalom-Kanuten bei den Olympischen Sommerspielen mit einem weiteren Höhepunkt beendet. Der Bronze-Gewinner von London drehte nach schwachem Start im unteren Abschnitt der Strecke in Tokio auf und holte Bronze im Kajak. In dem Interview spricht Hannes Aigner unter anderem über das Rennen, das erfolgreiche Team und seine Zukunft.
Hannes, diesmal doch wieder Bronze?
Hannes Aigner: Es ist super. Ich habe so lange auf dieses Ziel hin trainiert und das es nun mit einer Medaille belohnt wird, da freue ich mich schon sehr drüber. Gerade weil einiges schief gelaufen ist und mich viel Nerven gekostet hat. Trotzdem bei der Sache zu bleiben und bis zum Ende zu kämpfen, macht es umso schöner. Es zeigt mir, es hat sich gelohnt. Der 4. Platz von Rio war noch im Hinterkopf. Ich hatte Angst davor, wieder dieses Erlebnis zu erfahren. Ich bin glücklich, dass es gereicht hat.
Direkt im Ziel hat man keine Freude oder größere Freude bei Dir gesehen. Hast Du noch mit Deinem Rennen gehadert?
Hannes Aigner: Ich hatte vor dem Wettkampf schon Muskelkrämpfe und hatte den Wettkampf schon abgeschrieben. Ich dachte eher, man muss mich in der Mitte des Kanals rausziehen, weil sich meine Arm dort selbstständig gemacht haben. An dem Punkte hatte ich nicht mehr die volle Kontrolle. Das hat es für mich recht schwierig gemacht anständig runter zu fahren. Dass ich dann trotzdem so aus dem Kanal, aus dem Wettkampf rausgehe, hat mich schon sehr gefreut. Daher brauchte ich im Ziel noch etwas Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten.
Die Slalom-Kanuten haben hier in Tokio bei allen Wettkämpfen eine Medaille geholt. Gibt es eib Erfolgsgeheimnis?
Hannes Aigner: Ich denke, wir haben alle hart gearbeitet, sowohl Sportler als auch Trainer. Diesmal war auch das Glück mehr auf unserer Seite, in Rio hatten wir keine einzige Medaille, aber alle Sportler hatten das Ziel nur ganz knapp verfehlt. Diesmal sind wir einfach vom Glück verfolgt gewesen und am Ende ist es einfach super!
Kommt die Medaille zur Medaille 2012?
Hannes Aigner: Ich glaube, die ist in einer Schreibtischschublade … ich habe jetzt keinen Schrein dafür. Die kommt wohl einfach dazu.
Wie geht es Zukunft weiter für Dich?
Hannes Aigner: Wir haben im September noch eine Weltmeisterschaft. Das heißt: Für mich geht es jetzt erst mal zurück, ein paar entspannte Tage beziehungsweise Urlaub mit der Familie und dann geht es ab Mitte August wieder ins Boot, um diese Weltmeisterschaft anständig zu bestreiten und dann ist das nächste rein sportliche Ziel die Weltmeisterschaft in Augsburg. Und diese Heim-WM ist ja schon in 2022.
Wie sieht es mit den Spielen 2024 aus?
Hannes Aigner: Es sind ja nur noch drei Jahre und da werde ich sehen was meine Zukunft bringt. Der Sport wird sich verändern, wir bekommen eine neue Disziplin für die nächsten Olympischen Spiele dazu, und diese Entwicklung werde ich mir ganz genau anschauen. Eventuell bin ich noch mal am Start! (DSM/TX)
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