George Imafidon: „Teil der Geschichte zu sein, war unglaublich“.
Vom Mitglied des X44-Teams und einem Mitglied der Lewis Hamilton Kommission bis hin zu einem Treffen mit Prinz William: Extreme E hat sich mit Ingenieur George Imafidon unterhalten. Der 24-jährige Londoner beschreibt sich selbst als einen eher humanitären Ingenieur, der die Hoffnung hat, seine Liebe für Mensch und Technik zu kombinieren, um die Welt in einem besseren Zustand zu hinterlassen.
George, wie bist Du zum Motorsport gekommen?
George Imafidon: Ich bin damit aufgewachsen, in London Peckham, Fahrräder zu reparieren, habe mich wegen meiner Liebe zur Geschwindigkeit jedoch schnell dem Kartsport angeschlossen. Es gibt viele Hürden, um auf höchstem Niveau zu fahren, manchmal braucht man über 10.000 Pfund pro Jahr, und leider wurde meine örtliche Kartbahn geschlossen.
Ich sagte zu mir, wenn ich schon nicht selbst fahren kann, dann helfe ich mit, beim bauen, und so studierte ich nach dem GCSE-Abschluss Ingenieurwissenschaften, was mir sehr gefiel. Als ich meine Prüfungsergebnisse bekam, sagte mein Lehrer, dass ich in dem Kurs zu den besten Schülern des Landes gehöre, und ich dachte, vielleicht ist da etwas dran. Vielleicht kann meine Leidenschaft zu etwas führen.
Ich sicherte mir einen Platz am University College London, um Maschinenbau und Programmierung zu studieren, und ich leitete das Formula Student Team in meinem ersten und zweiten Jahr, was im Grunde meine erste Rennerfahrung als Ingenieur war. Ich war verantwortlich für die Entwicklung und Herstellung von Komponenten, um gegen unzählige Universitäten in ganz Europa anzutreten. Teams mit sehr, sehr vielen klugen Köpfen.
Nicht lange nach seinem Abschluss wurde George gebeten, ein Teil der Lewis Hamilton Kommission zu werden, einer Forschungspartnerschaft zwischen dem berühmten Rennfahrer und der Royal Academy of Engineering, die primär die Hindernisse untersuchte, die schwarze Menschen von einem Eintritt in die britische Motorsportindustrie abhalten. Durch die Kommission ergab sich die traumhafte Gelegenheit, als Performanceingenieur beim X44-Team zu arbeiten und die Zukunft der Technologie mitzugestalten. George, wie hat Dich diese neuartige Extreme E inspiriert?
George Imafidon: Ich sehe überhaupt gar keinen Sinn darin, die Arbeit zu machen, wenn man die Dinge nicht deutlich besser hinterlässt, als man sie vorgefunden hat, und ich hatte das Gefühl, dass die Extreme E eine Plattform dafür bieten wird!
Als jüngstes Teammitglied bin ich ein Schwamm, zumal dies meine erste Erfahrung in einem Rennteam außerhalb der Universität ist. Ich lerne die gesamte Zeit, aber meine Hauptaufgabe ist es, die Daten des Autos und der Ingenieure zu analysieren, um das Setup festzulegen. Zudem arbeite ich mit unseren Piloten Cristina Gutierrez und Sébastien Loeb zusammen, um immer sicherzustellen, dass sie alle relevanten Informationen und das Vertrauen haben, um das Auto zu optimieren, die Leistungen stetig zu verbessern.
Es kommt wohl nicht jeden Tag vor, dass man einen siebenfachen F1-Weltmeister als Teambesitzer hat, zusammen mit unglaublichen Piloten wie Cristina, der ersten Frau, die seit 2005 eine Etappe bei der Rallye Dakar gewonnen hat, und Seb, einem neunfachen Rallye-Weltmeister … ich glaube, wir haben die perfekte Paarung.
Teil der Geschichte zu sein, das erste Rennen überhaupt, war unglaublich, und ich habe das Gefühl, dass ich dem Team einen Mehrwert biete. Wir verbessern uns und wollen um den Sieg fahren!
Was macht die Arbeit als Ingenieur hier aus?
George Imafidon: Als Ingenieure müssen wir immer, wirklich immer, gut kalkulierte Entscheidungen treffen, und bei jedem neuen Terrain müssen wir folglich die neuen Bedingungen und die Vorlieben unserer Piloten berücksichtigen, die notwendigen Kompromisse eingehen, um ein möglichst spannendes Rennen zu realisieren.
Am Wochenende vor dem Rennen im Senegal hatte George das Glück, Prinz William zu treffen, als dieser den ODYSSEY 21 in Schottland fuhr. Die beiden unterhielten sich über den ODYSSEY 21 und darüber, was ihn denn einzigartig macht, sowie über Georges vorbildliche Mission als humanitärer Ingenieur, die den Prinzen sehr beeindruckt?
George Imafidon: Seine Erfahrungen als Fahrer eines Rettungswagens hatten ihn zu einem echten Naturtalent gemacht, und ich würde beim nächsten Mal sehr gerne mit ihm direkt im Fahrzeug sitzen, um mich ganz persönlich von seinen Fähigkeiten am Lenkrad zu überzeugen.
Du bist Teil der Lewis Hamilton Kommission!
George Imafidon: Es gibt zehn spannende Empfehlungen, von denen ich ganz fest überzeugt bin, dass sie jungen Ingenieuren wie mir auf ihrem Weg helfen werden. Wir haben einige Vorschläge gemacht, die Menschen wir mir, die unterrepräsentiert sind, helfen werden, Zugang zum Motorsport zu finden. Lewis selbst hat mit seiner Stiftung Mission 44 bereits Maßnahmen ergriffen, und auch die Formel 1 hat kürzlich einige Stipendien, Praktika und Lehrstellen in Leben gerufen, die auch zum Teil auf unsere Arbeit zurückzuführen sind. Es ist schön zu sehen, dass sich etwas tut, aber wir stehen noch ganz am Anfang der Reise der strukturellen Veränderungen und es gibt noch so viel mehr, was ich gerne im gesamten Motorsport sehen würde, mehr, was ich gerne sehen würde, wenn die Extreme E generell etwas tun würde.
Ich bin begeistert, weil wir jetzt einen evidenzbasierten Ansatz haben, wir müssen nicht mehr raten. Wir werden nicht alle Antworten haben, jeder Kontext ist anders, aber ich bin sehr daran interessiert, an diesen Tischen zu sitzen und zu helfen, hier Lösungen zu finden, die letztendlich Tür für Leute öffnen, die es mehr als verdient haben, richtig dabei zu sein.
Die Extreme E hat sich auf die Gleichstellung der Geschlechter konzentriert, was ein phänomenaler Anfang ist, und Repräsentation ist der Schlüssel, also hoffe ich, dass wir das auch mehr aus der Perspektive der Rassen betrachten können. (Extreme E/SW)
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