Frederic Elsner: „Wir schauen, wie wir 2023 für unsere Fans noch besser werden“.
Nach acht Rennen in der DTM trennen die besten Fünf in der Fahrerwertung gerade einmal nur 29 Punkte, die zweite Saisonhälfte verspricht Hochspannung. Klar, dass Frederic Elsner, als Director Event & Operations für die Organisation der Plattform verantwortlich, es kaum erwarten kann, bis es zwischen dem 26. und 28. August am Nürburgring endlich weitergeht. Im Interview zieht der Österreicher ein erstes Fazit.
Die DTM ist mit einem Rekord-Starterfeld und sechs Marken in die Saison 2022 gestartet. Beste Voraussetzungen für eine spektakuläre Saison. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen?
Frederic Elsner: Als man die Entwicklung gesehen hat, in welche Richtung es nun gehen wird mit Anzahl und Qualität der Fahrer, der Teams und auch der Hersteller, da war schon klar, dass es sehr gut ausschauen wird. Trotzdem bleibt dann noch eine Menge Arbeit, um sicherzustellen, dass es auch wirklich starkes Racing wird. Aber in der ersten Saisonhälfte sind die Erwartungen absolut übertroffen worden. Was mich aber persönlich am meisten begeistert: Trotz der extremen Competition, herrscht ein ganz, ganz großer Respekt bei den Fahrern untereinander, aber auch gegenüber der Organisation und der Race Control. Jeder in seinem Bereich ist hier Vollprofi, egal, ob Fahrer, Ingenieur, Mechaniker, das merkt man, und dieser große Respekt und der faire Umgang untereinander haben mich fasziniert.
Basierend auf den Erfahrungen aus der Vorsaison sind einige Änderungen eingeflossen. An erster Stelle ist der neue Rennleiter Scot Elkins zu nennen, aber auch geänderte Abläufe beispielsweise bei Boxenstopps. Wie haben sich die Neuerungen bewährt?
Frederic Elsner: Wir haben uns wirklich viele Sachen aus dem Vorjahr angeschaut, wo wir schauen wollten, was man besser machen kann, was vielleicht anders mehr Sinn macht. Diese Änderungen haben wir in einer kleinen, sehr effizienten Working Group erarbeitet. Ich bin mit jeder dieser Änderungen weitestgehend zufrieden, es hat alles den Effekt erzielt, den wir wollten. Das einzige Thema, das aus Fahrersicht zu uns gekommen ist, ist das Thema Start-Ampel, da werden wir uns anschauen, ob für 2023 etwas geändert werden muss. Ich finde aber bisher, die Änderungen haben eingeschlagen und unsere Plattform noch spannender gemacht.
Bei einem so großen Starterfeld mit den besten GT-Piloten der Welt und einer extremen Ausgeglichenheit, geht es automatisch sehr eng zu. Teilweise sogar zu eng. Am Samstag am Norisring kamen nur elf Autos ins Ziel. Es gab auch kritische Stimmen. Wie stehen Sie zu diesem Racing? Und welche Schlüsse wurden daraus zum Schluss gezogen?
Frederic Elsner: Der Samstag am Norisring hatte seine eigenen Gesetze … es gab am Morgen danach ein ganz klares Statement der Race Control, in dem auf diese Themen eingegangen wurde. Da wurde ganz klar gemacht, wie man sich auf der Strecke zu verhalten hat und mit welchem Blick die Race Control künftig die Themen angehen wird. Wenn man den Sonntag sieht, würde ich sagen, das hat Wirkung gezeigt. Aber auch hier hat man nach dem relativ heftigen Samstag am Sonntag gesehen, dass alle Profis sind, da hatten wir gutes und faires Racing. Für mich war gut zu sehen: Ein Thema kommt auf, das Thema wird angegangen, das Thema wird gelöst. So hatten die Fans am Sonntag wieder überragendes Racing, wobei ich aber nicht denke, dass der besagte Samstag für die Fans langweilig war.
Die meisten Fahrer und auch Teams genießen aktuell die Sommerpause der DTM, bis es Ende August am Nürburgring weitergeht. Womit beschäftigt sich derzeit die DTM-Organisation ITR?
Frederic Elsner: Wir beschäftigen uns vor allem mit strategischen Themen für 2023 und natürlich auch mit dem Rennkalender. Dieses Thema beleuchten wir aus allen Perspektiven: Fahrersicht, Teamsicht, Herstellersicht, Fansicht, Organisationssicht. Wir erarbeiten schon die Rahmenbedingungen für Fahrer, Teams und Hersteller für die Zukunft, zum Beispiel mit Fragen wie: Wie viele Autos pro Team gibt es künftig? Natürlich beschäftigt uns diese Saison noch sehr, aber wir schauen auch jetzt schon darauf, wie wir 2023 für unsere Fans noch besser werden können!
Das Angebot auf der DTM-Plattform ist riesig und abwechslungsreich, mit der spektakulären DTM an der Spitze, mit ehrgeizigen Talenten in der DTM Trophy, einer lebendigen Historie in der DTM Classic, mit spannenden Rahmenrennen und bis zu zwölf Rennen am Wochenende, dazu das hautnahe DTM-Erlebnis im Fahrerlager. Warum sollten sich die Zuschauer oder Fans die Rennen der zweiten Saisonhälfte also nicht entgehen lassen?
Frederic Elsner: Ich glaube, die Kombination aus der DTM als mega-lässiger, sehr vielseitigen Plattform und legendären Rennstrecken wie Nürburgring, Hockenheim, Spa und Spielberg hat schon Einiges zu bieten. Neben der DTM gibt es die Säulen mit DTM Trophy und DTM Classic, hochklassige Rahmenserien wie den BMW M2 Cup, Entertainment im Fan-Village für die ganze Familie. Das ist cool und definitiv einen Besuch wert, wie auch schon das Interesse der Zuschauer im Vorfeld beweist. Der Zuspruch ist groß, es wird eine riesige und ganz sicher hochspannende Show in der zweiten Saisonhälfte. Ich kann es kaum erwarten, bis es zum Nürburgring geht und wir unseren tollen Fans wieder das ganze DTM-Paket anbieten.(DTM/SW)
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