Florian Wellbrock: „Mit der Sporthilfe habe ich praktisch mein erstes Geld verdient“.
Der deutsche Schwimm-Doppelweltmeister Florian Wellbrock peilt in Tokio 2020, also bei den verschobenen Olympischen Sommerspielen im Jahr 2021, definitiv eine Medaille an. „Eine Siegerehrung bei den Olympischen Spielen auf dem Podest zu erleben, ist auf jeden Fall ein Traum von mir“, erklärte der 23-jährige Schwimmer im Interview mit der Deutschen Sporthilfe. Ein Athlet. mit einer offensive Einstellung!
Florian, welche Erinnerung verknüpfst Du ganz persönlich heute mit Deiner Sporthilfe-Förderung?
Florian Wellbrock: Ich erinnere mich beispielsweise daran, dass ich im Jahr 2015 durch meinen B-Kader Status erstmals in den Förderpool der Sporthilfe gekommen bin. Mit der Sporthilfe habe ich praktisch mein erstes Geld verdient, das war für mich der erste Schritt in die Selbstständigkeit, raus aus dem Nest von Mama und Papa. Seit dem Jahr 2019 bin ich in der höchsten Förderstufe ElitePlus, das ist für mich eine riesige Ehre.
Was war für Dich persönlich Dein größter Triumph, nicht nur sportlich?
Florian Wellbrock: Das würde ich mit einem sportlichen Moment beantworten: Dass ich nach meinem Vorlauf-Aus über die 800 Meter Freistil bei der WM 2019 in Gwangju (China) noch einmal so stark auftreten konnte und Weltmeister über die 1.500 Meter Freistil wurde, dass ich dieses sportliche Auf und Ab gemeistert habe, ist für mich der bisher größte Triumph in meinem Leben.
Welchen Traum würdest Du Dir gerne erfüllen?
Florian Wellbrock: Rein sportlich gesehen fehlt mir natürlich noch eine olympische Medaille. Eine Siegerehrung bei den Spielen auf dem Podest zu erleben, ist auf jeden Fall ein Traum von mir. Privat möchte ich ganz einfach glücklich sein. Es gibt häufig diese Fragen, wo man sich in 5 bis 10 Jahren sieht, da lautet meine Antwort: „Zufrieden und glücklich sein und dort hinzukommen, wohin es mich verschlägt“.
Florian, was möchtest Du gerne lernen?
Florian Wellbrock: Ich würde gerne meditieren lernen. Wenn man etwa gestresst oder unruhig ist, ist die Meditation eine gute Option, um sich wieder in Ausgleich zu bringen. Für den Sport sicherlich nicht verkehrt, wenn man ein paar Skills erlernt.
Was geht Dir durch den Kopf, kurz bevor Dein Wettkampf beginnt?
Florian Wellbrock: In den letzten 10 Minuten vor einem Wettkampf höre ich extrem laut Musik. So laut, dass ich links und rechts von mir nichts mehr hören kann. Ich beobachte auch, was die anderen Jungs machen, schaue, ob sie gerade nervös sind. Wirklich erst kurz bevor wir auf die Startbrücke gehen, bin ich im Tunnel und denke an nichts anderes als das Rennen. 2016 bei den Olympischen Spielen hatte ich viel Angst und habe erst danach gemerkt, wie blöd das war. Angst vor dem zu haben, was ich eigentlich so sehr liebe. Deswegen ist es sehr wichtig, dass man mit Spaß und mit einem Lachen an die Sache rangeht.
Wenn Du einen Fairplay-Preis verleihen könntest: An wen sollte der gehen und noch viel wichtiger, wofür?
Florian Wellbrock: Ich würde ihn dem italienischen Olympiasieger über die 1.500 Meter geben, Gregorio Paltrinieri. Nach dem 800 Meter Kraulen bei der WM 2019 in Gwangju, als ich vorläufig ausgeschieden bin, hat er mir auf Instagram eine schöne Nachricht geschrieben. Sinngemäß: Es tut ihm sehr leid und er hofft, dass wir uns im 1.500 Meter Finale sehen. Dass er damals in seiner Position als frischgebackener Weltmeister diese Größe hatte, mir solch eine faire Nachricht zu schreiben, habe ich ihm sehr hoch angerechnet. Bis heute mach ich dies. (Deutsche Sporthilfe/TX)
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