Florian Modlinger: „Wir haben uns akribisch auf Portland vorbereitet“.
Mit dem Portland E-Prix fährt die ABB FIA Formel E-Weltmeisterschaft erstmals im Nordwesten der USA. Das Rennen am Samstag im US-Bundesstaats Oregon ist der letzte Überseeauftritt der innovativen Elektrorennserie, bevor sie auf der Zielgeraden der Saison nach Europa zurückkehrt. Porsche kann sowohl den Konstrukteurs-Titel gewinnen als auch den Fahrer-Titel mit Pascal Wehrlein. Punkte sind also ein Muss.
Mit dem Sieg in Jakarta hat sich Porsche die Führung in der Weltmeisterschaft zurückerobert. Wie kam es denn nach einigen nicht so guten Rennen zu dieser Leistungssteigerung und was bedeutet das für Portland?
Florian Modlinger: Unser starker Auftritt in Jakarta ist nicht auf einzelne Parameter zurückzuführen. Wir haben unter extremen Verhältnissen eine starke Teamleistung gezeigt, für die ich unserer Mannschaft an der Strecke und in Weissach nicht genug danken kann. Das Team war auf diese Herausforderung sehr gut vorbereitet. Die Streckencharakteristik und die äußeren Bedingungen haben gut zu unserem Wagen gepasst. Das Qualifying war unser bisher bestes in der Saison, ausschlaggebend für den grandiosen Sieg von Pascal im ersten Rennen. Auf diese Leistung müssen wir in Portland aufbauen und weiterhin voll konzentriert versuchen, mit einem weiteren starken Ergebnis unsere Führung auszubauen.
In dieser Saison sind nur noch fünf Rennen zu fahren. Bleibt das Titelrennen offen bis zum Finale in London? Und wie bereitet sich Porsche auf diese neue Strecke in Portland vor?
Florian Modlinger: Nach zwei Dritteln der Saison liegt das Feld unglaublich eng zusammen, vor allem in der Fahrer-Weltmeisterschaft, wo Pascal gerade einmal mit einem Punkt führt. Ich gehe davon aus, dass bis zum letzten Rennen hart um den Titel gekämpft wird. Auf dem Weg dorthin wartet mit Portland die vierte neue Strecke in dieser Saison. Wir waren noch niemals dort und verfügen daher auch über keine aussagekräftige Datenbasis. Dass der Portland International Raceway kein für die Formel E typischer Stadtkurs ist, sondern eine permanente Rennstrecke, die unter anderem von der IndyCar Series genutzt wird, macht für die Vorbereitung keinen großen Unterschied. Die Strecke sieht sehr interessant aus, bringt neue und sehr spannende Herausforderungen für das ganze Technikpaket unseres Porsche 99X Electric mit sich. Darauf haben wir uns akribisch vorbereitet.
Pascal und António, Portland ist kein temporärer Stadtkurs wie sonst üblich in der Formel E, sondern eine permanente Rennstrecke. Trotzdem ist der Kurs neu im Kalender. Macht dies für Euch einen Unterschied?
Pascal Wehrlein: Nein, wir haben wieder unser normales Programm im Simulator abgespult und dabei eine gute Vorstellung davon bekommen, wie sich die Strecke anfühlen wird. Ich denke, dass wir mit einem guten Basispaket in Portland sind und auch dort wieder stark unterwegs sein werden. Die nächsten Wochen werden sehr intensiv werden. Es wäre deshalb wirklich wichtig für uns alle im Team, in Portland erfolgreich ins letzte Saisondrittel zu starten.
António Félix da Costa: Die Strecke ist super schnell. Eine wichtige Rolle wird das Energiemanagement spielen. Von der Strategie her wird das sicherlich nicht einfach werden, doch auch auf anderen neuen Strecken in dieser Saison haben wir sehr gut abgeschnitten. In Hyderabad holten wir ein Podium, in Kapstadt den Sieg. Warum sollte das in Portland anders sein? Ich finde es großartig, dass wir wieder einmal in den USA fahren. Die Rennen dort sind immer etwas Besonderes. Ich freue mich auf die Premiere in Portland und wir sind bereit. (SW)
Foto: Florian Modlinger Copyright Porsche