Florian Kringe: „Die Überraschungen machen den DFB-Pokal einfach aus“.
In dieser Woche steht das Achtelfinale im DFB-Pokal 2021/22 an, unter anderem empfängt der FC St. Pauli, der Tabellenführer der 2. Liga, Borussia Dortmund, den ärgsten Verfolger des FC Bayern München in der 1. Liga. Florian Kringe hat lange für den BVB gespielt und schließlich seine Karriere am Millerntor ausklingen lassen. Der DFB-Pokalsieger von 2012 stuft die Chancen seiner beiden Vereine einmal ein.
Im DFB-Pokal muss Borussia Dortmund diesen Dienstag zum FC St. Pauli. Für wen schlägt das Herz noch, beziehungsweise mehr?
Florian Kringe: Mein Herz schlägt etwas stärker für den BVB, weil ich dort … mein halbes Leben gespielt habe. Gleichzeitig war St. Pauli meine letzte Station als Profi, von daher ist es noch am frischesten. Wenn ich mich also überhaupt jemals freuen würde, dass eine Mannschaft den BVB schlägt, dann beim FC St. Pauli.
Wer ist der Favorit für dieses Duell?
Florian Kringe: Sicherlich der BVB. Da besteht schon noch ein Leistungsgefälle … ich habe bekanntlich in beiden Ligen gespielt. Grundsätzlich kann im Pokal immer alles Mögliche passieren, es ist nicht nur eine Floskel, es gibt genug Beispiele. Dazu hat St. Pauli in der aktuellen Situation ordentlich Selbstvertrauen … die Vorzeichen sind heute definitiv anders als beim letzten Aufeinandertreffen im DFB-Pokal, wo ich damals selbst noch mit dabei war.
Ist St. Pauli in dieser Spielzeit eine Überraschung?
Florian Kringe: Man muss schon sagen, dass die Leistung in dieser Form ein wenig überraschend ist, vor allem mit Blick zurück auf den vorherigen Winter. Da stand es so schlecht um St. Pauli, dass der Trainer sogar zur Diskussion stand. Es ist folglich ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht immer sofort den Trainer wechseln muss. Timo Schulz lebt St. Pauli, ist in den unterschiedlichsten Funktionen schon seit einer Ewigkeit im Verein, zudem ist er ein guter Typ und es freut mich für ihn.
Bayern München ist bereits früh ausgeschieden. Ist Borussia Dortmund nun sogar der Favorit auf den Pokal?
Florian Kringe: Der BVB ist sicherlich einer der Favoriten, zumal sie auch noch der Titelverteidiger sind. Aber man sagt ja immer so schön, der Pokal hat seine eigenen Gesetze und in KO-Spielen ist vieles möglich. Selbst die Bayern sind nicht mehr im Wettbewerb, man muss in jedem Spiel immer wieder hoch konzentriert sein. Gegen St. Pauli wird es ein heißer Ritt.
Was macht den DFB-Pokal für Spieler so besonders?
Florian Kringe: Die Überraschungen … man hat ja teilweise gefühlt auf dem Dorf gespielt, trotzdem waren die Begegnungen eklig. Wenn der krasse Außenseiter die erste Halbzeit ohne Gegentor übersteht und der Glaube wächst, dazu die Zuschauer ihre Mannschaft tragen … dann kann es eben diese Überraschungen geben. Das ist immer wieder passiert und macht den Pokal so spannend. Dazu ist auch das Finale in Berlin eine Besonderheit. Und die Atmosphäre in Berlin ist besonders. (ERGO/TX)
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