Emma Gilmour: „Ich hatte eine unglaubliche erste Saison mit McLaren“.
Emma Gilmour stieg in der allerersten Saison der Extreme E nachträglich bei Veloce Racing ein. Zur zweiten Saison dann der Teamwechsel zu McLaren Racing, die neu in der Extreme E waren. Damit ist die gebürtige Neuseeländerin die erste Fahrerin in der überaus ruhmreichen Geschichte des britischen Rennstalls, der einst von Bruce McLaren, einem Neuseeländer, gegründet wurde. Auch 2023 bleibt Emma Gilmour!
Emma, es war Deine erste komplette Saison in der Extreme E. Wie würdest Du diese Saison nun zusammenfassen?
Emma Gilmour: Es war eine steile Lernkurve. Als Team haben wir schnell gelernt, von Saudi-Arabien, wo wir zum ersten Mal an einem Rennen teilgenommen haben, bis zum ersten Platz in Chile. Wir haben wirklich gezeigt, wie schnell wir als Team gewachsen sind, und es ist wirklich ermutigend für die Zukunft, wie gut wir uns in so kurzer Zeit geschlagen haben.
Was war Dein persönliches Highlight?
Emma Gilmour: Auf jeden Fall Chile, wo wir beide Rennen am Renntag gewonnen haben, das Crazy Race und dann auch das Finale, obwohl wir am Ende eine Strafe bekommen haben. Wir haben zwar nicht gewonnen, aber es war wirklich aufregend und eine Belohnung für all die harte Arbeit, die wir geleistet haben, diesen Speed zu haben und an der Spitze des Feldes zu stehen. Es war großartig, diese Belohnung endlich auf der Strecke zu sehen.
Wie ist es in der Serie zu wechseln?
Emma Gilmour: Ich denke, dass es einfacher ist, als wenn man ohne Erfahrung in der Extreme E anfängt. Letztes Jahr war es schwieriger, als ich nach der Hälfte der Saison zu Veloce Racing kam und einfach alles komplett neu erlernen musste. Und ich habe bei Veloce Racing in einem wirklich unterstützenden Umfeld eine ganze Menge gelernt. Es war folglich ein wirklich schönes Aufwärmen für 2022, um dann mit McLaren weiter zu fahren.
Was waren Deine Ziele beim Wechsel?
Emma Gilmour: Ich wollte konkurrenzfähig sein und diese großartige Marke einfach nur stolz machen. Es ist eine ganz besondere Ehre, die allererste weibliche Fahrerin für McLaren Racing zu sein. Eine Marke mit solch einer Historie und ich schreibe ein neues Kapitel. Purer Wahnsinn!
Wie fühlt es sich an, die erste weibliche Fahrerin für McLaren zu sein? Hat das denn irgendeinen Druck erzeugt?
Emma Gilmour: Es ist eine große Ehre. Da ich aus Neuseeland stamme, und mein Landsmann Bruce McLaren das Team gegründet hat, fühlt es sich wie ein Märchen an. McLaren ist eine ikonische Marke im weltweiten Motorsport und ich repräsentiere nun diese Marke als Fahrerin.
Ich glaube, dass wir als Team beim ersten Rennen sehr viel Druck verspürten, weil wir das einzige Team waren, das in der zweiten Saison neu war. Alle anderen Teams hatten schon viel mehr Erfahrung. Ich glaube, wir wollten unbedingt zeigen, dass wir auf Anhieb wettbewerbsfähig sind. Und das ist uns gelungen, was großartig war. Es bedeutet aber sehr viel Druck!
Und was hast Du dem Team gebracht?
Emma Gilmour: Ich habe etwas Erfahrung in der Extreme E in das Team gebracht. Dazu habe ich eine große Bandbreite an Erfahrung mit vielen verschiedenen Autos und Rennserien. Tanner und ich haben eine gewisse Allround-Fähigkeit, und unsere Ingenieure stellen das Auto schnell ein.
Wie ist die Arbeit mit Tanner Foust?
Emma Gilmour: Es war gut, dass wir die Tests gemeinsam absolviert und viel Zeit mit Werbeaktivitäten im McLaren Technology Centre verbracht haben. Wir standen nicht unter Druck, sondern konnten zusammen abhängen. Ich finde ihn lustig. Das trägt wahrscheinlich dazu bei, dass wir uns gut verstehen. Wir haben einen ähnlichen Sinn für Humor, und obwohl wir einen äußerst unterschiedlichen Rennhintergrund haben, respektieren wir uns sehr.
Was hast Du von McLaren so gelernt?
Emma Gilmour: Die Bedeutung von Teamwork. Motorsport ist ein Teamsport, aber ich glaube, die Extreme E ist es noch mehr, weil das Team so extrem klein ist, wenn wir unterwegs sind. Es ist wirklich entscheidend, dieses starke Teamwork zu haben. Ich freue mich immer auf dieses Team.
Du wurdest nun für 2023 bestätigt?
Emma Gilmour: Ich hatte eine unglaubliche erste Saison mit McLaren im Jahr 2022. Wir sind als Team gewachsen. Es war schön, mit einem Podiumsplatz in Uruguay belohnt zu werden! Ich freue mich, auch 2023 bei McLaren zu bleiben und kann es kaum erwarten, neue Rennen zu bestreiten und unser Fans über die Auswirkungen des Klimawandels zu informieren. (SW)
Photo by Sam Bloxham / LAT Images