Edin Terzic: „Wir müssen nun die richtigen Schlüsse daraus ziehen“.
Es war das Spiel der zwei Borussen in der Bundesliga. Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund. Mit der Effizienz der Hausherren gelang ein souveränes 4:2 und für die Truppe von Trainer Edin Terzic stehen zwei Niederlagen zum Ende des Jahres 2022. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich der Trainer auch danach bei „DAZN“, wobei Edin Terzic im neuen Jahr definitiv auch wieder angreifen will.
Herr Terzic, das Jahr 2022 endet mit einer Niederlage.
Edin Terzic: Die Woche war sehr enttäuschend. Das war nicht nur die Niederlage heute, sondern auch das Spiel am Dienstag in Wolfsburg. Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, ich glaube, in den ersten Aktionen hat man auch gespürt, was wir vorhatten. Dann haben wir nach vier Minuten gleich das erste Gegentor kassiert. In der ersten Hälfte haben wir zu viele Chancen zugelassen. Wir haben phasenweise schlecht verteidigt, aber man hatte das Gefühl, dass wir vor der Pause das 3:3 hätten machen können, weil wir viele Möglichkeiten hatten. Für die zweite Halbzeit hatten wir uns viel vorgenommen, das war mit der ersten Minute und dem Gegentor erledigt. Das hat uns den Stecker gezogen.
Welches Bild bleibt damit zurück?
Edin Terzic: Wir überwintern auf Platz sechs. Das ist nicht unser Anspruch. Vor dem Spiel haben wir gesagt, es sei alles nah beieinander. Wir wüssten nicht, was ein Sieg heute bedeuten würde, ob wir vielleicht auf Platz drei bis fünf überwintern. Aber wir wussten, dass wir im Januar dann mittendrin wären. Das hat nicht geklappt. Jetzt haben wir einen Rückstand, den wir so wiedergutmachen müssen. Wir starten nicht bei null, sondern im Minus. Wir müssen daraus die richtigen Schlüsse ziehen, dann wieder angreifen.
Julian, Du bist mit Blick auf Katar extra zurück in die Bundesliga gewechselt. Trotz des Sieges, wie ist Deine aktuelle Stimmung?
Julian Weigl: Natürlich ist es eine Enttäuschung. „Hansi“ Flick hat mich angerufen und mir seine Gedankengänge erklärt. Es hat mir viel bedeutet, dass er angerufen hat, damit man es als Spieler besser verkraften kann. Wenn man im engeren Kreis ist, will man auch dabei sein, trotzdem hatte ich heute extrem Bock zu spielen und habe nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Der Urlaub tut mir jetzt auch gut, obwohl ich zu gern in Katar dabei gewesen wäre.
Herr Kehl, Mats Hummels und Marco Reus sind nicht in Katar dabei. Können Sie die Entscheidung verstehen?
Sebastian Kehl: Mats Enttäuschung war Mittwochabend sowie auch Donnerstag schon noch spürbar. Denn man muss auch einmal festhalten, dass er in den letzten Wochen gute und stabile Leistungen für uns gezeigt hat. Er ist ein wichtiger Faktor und ist unglaublich fit, hat nahezu alle Spiele für Dortmund absolviert. Dass er sich berechtige Hoffnung gemacht hat, ist nachvollziehbar. Es war sein Traum, demnach war die Enttäuschung groß.
Es ist sehr bitter für Marco, weil er erneut ein großes Turnier verpasst und langsam in einem Alter ist, in dem solche Turniere nicht mehr in der Vielzahl kommen. Er hat alles versucht, aber es ist eine hartnäckige Sprunggelenksverletzung. Er hat nur ein paar Mal reinschnuppern können, aber die Reaktion danach war nicht so positiv, er musste wieder kürzer treten. In den letzten Tagen ist es dann leider auch nicht so vorangegangen, dass er heute dabei sein kann. Deswegen machte es letztendlich keinen Sinn, dass er mitfährt. Es hat nicht viel gefehlt, es ist für ihn und auch für uns in der aktuellen Situation blöd. Er könnte für den Bundestrainer ein Element sein, das die WM gut bereichert.
Herr Terzic, was sagen Sie zu Youssoufa Moukoko?
Edin Terzic: Natürlich hat er sich gefreut und hat das auch kundgetan. Nicht nur bei uns, sondern auch in seinen Kanälen. Es geht aber darum, dass er nicht vergisst, was ihn in diese Situation gebracht hat. Die Entwicklungen, welche er in letzter Zeit genommen hat und wie er der Mannschaft hilft. (DAZN/TX)