Dirk Zingler: „Führung, Organisation und Stabilität auf dem Rasen und im Verein“.
Das Derby in der Hauptstadt hat wieder mal alles geliefert, was Fußball ausmacht. Inklusive der nächtlichen Freistellung von Fredi Bobic, bei Hertha BSC Berlin bis dahin Geschäftsführer Sport. Sportlich wurde vor allem die Szene vor dem 0:2 für Union Berlin kontrovers diskutiert. „Sky“-Experte Dietmar Hamann sieht es wie Felix Brych: „Rani Khedira spielt den Ball, da bin ich mit Felix Brych vollkommen überein“.
Herr Zingler, viele Stellen sich die Frage nach dem generellen Erfolgsrezept vom 1.FC Union Berlin. Eine richtig adäquate Antwort gibt es eigentlich nicht. Vielleicht kann der Präsident diese zum Erfolgsrezept liefern?
Dirk Zingler: Stabilität ist ein ganz wichtiger Faktor. Insbesondere, wenn man neu in der Liga ist, wenn man viele Transfers hat, da müssen alle wissen, wo es langgeht: Führung, Organisation und Stabilität auf dem Rasen genauso wie im Verein!
Apropos Transfers. Es gibt das Gerücht, dass der Verein an dem spanischen Nationalspieler „Isco“ dran ist. Stimmt das Gerücht?
Dirk Zingler: Wenn „Isco“ mit uns in Verbindung gebracht wird, dann müssen wir eine Menge richtig gemacht haben. Das ehrt uns. Natürlich entwickeln wir uns auch im Bereich der Transfers. Wir spielen im zweiten Jahr schon internationalen Fußball, wir sind jetzt Tabellenzweiter, daher befassen sich jetzt auch Spieler mit unserem Klub, die sich vor drei, vier Jahren noch nicht mit uns befasst haben.
Und wie ordnet der „Sky“-Experte dieses Gerücht ein? Immerhin sollen einige Spieler unter der Woche sogar seinen Namen skandiert haben.
Dietmar Hamann: Wenn es läuft … wenn du siehst, dass sich dort etwas entwickelt und wenn du oben mitspielst, dann hast du natürlich irgendwann auch ganz andere Möglichkeiten. Und wenn „Isco“ kommt, rufe ich auch: „Isco“, „Isco“, „Isco“!
Vor dem 0:2 für den 1.FC Union Berlin gab es Diskussionen um ein etwaiges Foul im Strafraum an Marc-Oliver Kempf. Wenn auf Foul entschieden worden wäre, wäre das Tor annulliert worden und Hertha BSC Berlin hätte sogar noch einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Wahrscheinlich die entscheidende Situation. Wie sehen die zwei Lager die Situation?
Rani Khedira: Ich spiele erst den Ball. Felix Brych hat auf dem Feld so entschieden, sein Linienrichter hat so entschieden. Er hat es sich zur Sicherheit angeschaut, weil es ein brisantes Spiel ist. Wir sind uns einig, dass es kein Foul war.
Marvin Plattenhardt: Da trifft Rani ganz deutlich den Fuß von Marc-Oliver. Und das ist natürlich eine spielentscheidende Szene. Wenn es da den Elfmeter gibt, steht es 1:1. Das ist natürlich sehr bitter und äußerst enttäuschend für uns.
Fredi Bobic: Ich kann den VAR-Scheiß nicht mehr sehen … das war eine absolut spielentscheidende Szene. Ich habe während des Spiels zwei Jungs angerufen, die mit der Hertha nichts zu tun haben, aber auch hinter den Ball treten können. Und die sagen mir, dass man da in der heutigen Zeit Elfmeter geben muss.
Wie erläutert der Schiedsrichter dazu seine Entscheidung?
Felix Brych: Mein Eindruck auf dem Platz war, dass es ein harter Zweikampf war, aber kein Foul. Ich habe dann Kontakt aufgenommen mit dem Videoschiedsrichter. Der hat mir die Szene dann beschrieben und hat mir auch gesagt, dass es für ihn in der Form vertretbar ist, weiterlaufen zu lassen. Aufgrund der Brisanz des Spiels und auch der Situation habe ich mich dann selbst dazu entschlossen, rauszulaufen. Rani Khedira spielt den Ball, beide Spieler gehen zeitgleich in den Zweikampf. Damit war es für mich völlig in Ordnung, das laufen zu lassen und dieses Tor zu geben. (Sky/TX)