Dirk Schimmelpfennig: „Ein gesellschaftspolitisches Statement setzen“.
Das IOC hat einem gemeinsamen Antrag von DOSB und Deutschem Hockey-Bund zugestimmt, wonach Nike Lorenz, Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft, bei den Olympischen Spielen in Tokio die Regenbogenfarbenbinde als offenes Symbol für sexuelle Diversität tragen darf. Im Interview spricht Dirk Schimmelpfennig, Chef de Mission, über die schließlich erfreulichen Entwicklungen rund um den Antrag.
Herr Schimmelpfennig, welche Entwicklungen gibt es zum Antrag, ob die DHB-Kapitänsbinde von Nike Lorenz in Regenbogenfarben sein darf?
Dirk Schimmelpfennig: Wir haben in den letzten Tagen sehr intensiv diskutiert und haben nach einem gemeinsamen Antrag vom Deutschen Hockey-Bund und DOSB beim IOC erreicht, dass Nike Lorenz bei den Spielen der deutschen Damen Hockey-Nationalmannschaft die regenbogenfarbene Kapitänsbinde tragen darf.
Können Sie einmal die Problematik erklären?
Dirk Schimmelpfennig: Es gibt durch die „Rule 52“ gewisse Einschränkungen was die Möglichkeit gewisser politischer Aussagen oder Statements im Spiel betrifft. An diese Regeln haben wir uns gehalten. Aber diese Anfrage, die ganz extrem vom FIH gepusht wurde, hat uns die Möglichkeit gegeben den Antrag zu stellen und das IOC hat in Abstimmung mit der „Rule 52“ unserem Antrag stattgegeben.
Deshalb freuen wir uns, dass unsere Hockey-Nationalmannschaft der Damen jetzt die Möglichkeit hat, ein gesellschaftspolitisches Statement zu setzen!
Wie hat Nike Lorenz, immerhin die Kapitänin, darauf reagiert?
Dirk Schimmelpfennig: Die Athletin hat sich bedankt, dass wir uns in den letzten Tagen damit so intensiv beschäftigt haben, und dass es uns gemeinsam gelungen ist eben diese Möglichkeit beim IOC zu schaffen. Wir freuen uns natürlich jetzt, dass eben die Hockeyspielerinnen, das ganze Team, die Möglichkeit erhalten hat, sich an der Stelle entsprechend darstellen zu dürfen und Haltung zu zeigen. (DSM/TX)
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