Deniz Undav: „Wir gucken Woche für Woche“.
Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart trennen sich 1:2. Die Leistungen auf dem Platz erfüllten nicht immer die Ansprüche an ein Spitzenspiel, aber trotzdem war es ein gutes Spiel mit zwei stimmungsvollen Fanlagern. In der Pause musste dann der Schiedsrichter gewechselt werden. „Es könnte das Kreuzband sein, aber warten wir es ab. Ich habe keine Schmerzen und kann gehen“, sagte Dr. Felix Brych bei „Sky“.
Deniz, 2:1 in Frankfurt gewonnen. Beide Tore gemacht und der VfB Stuttgart steht souverän hinter Leverkusen und München. Wie klingt das alles?
Deniz Undav: Wir müssen weiterhin kleine Brötchen backen, da wir in den letzten beiden Saisons gegen den Abstieg gespielt haben. Wir gucken Woche für Woche. Heute war es nicht unser bestes Spiel, aber wir haben Mentalität gezeigt und hart gekämpft. Wenn man solche Spiele gewinnt, ist es besser, als wenn man toll spielt und 3:2 verliert. Die Hauptsache sind die drei Punkte!
Wie haben die beiden Trainer das Spiel gesehen?
Sebastian Hoeneß: Wir haben gerade in der 2. Halbzeit eine ziemlich reife Leistung gezeigt. Wir haben mit Ball nicht unser bestes Spiel gemacht und fehlerhaft gespielt. Das ist gegen Frankfurt aber auch okay, wir haben sie auch selbst zu Ballverlusten gezwungen. In der 2. Halbzeit war die Idee, tiefer zu stehen, da wir gegen Ende der 1. Halbzeit zu häufig in Konter gelaufen sind. Wir sind richtig gut in die 2. Halbzeit gekommen und haben vielleicht die Chance das 3:1 zu machen. Danach mussten wir etwas leiden und zu viel verteidigen für meinen Geschmack. Trotzdem haben wir dann zwei große Kontermöglichkeiten. Am Ende geht es in Ordnung. Es war nicht der schönste Sieg, aber fühlt sich richtig gut an.
Dino Toppmöller: Wir haben eine sehr gute 1. Halbzeit gespielt und wir hatten eine sehr gute Energie auf dem Feld, obwohl wir sehr früh in Rückstand geraten sind. Wir haben eine gute Reaktion gezeigt und hatten viele hohe Ballgewinne. Wir hatten gute Aktionen nach vorne und haben verdient den Ausgleich gemacht. Wir waren am Drücker und kassieren gefühlt mit dem Halbzeitpfiff das 2:1. Das war ein zweiter Nackenschlag, der dann heute vielleicht zu viel war. Das Learning muss sein, dass wenn man gegen einen Top-Gegner spielt und in der 1. Halbzeit so dominant spielt, dann muss man das Spiel in seine Bahnen lenken. Der VfB hat dann reagiert und umgestellt. Wir haben uns dann in der 2. Halbzeit schwergetan. Wir hatten zu viele technische Fehler und konnten nicht mehr diesen Druck entfachen. Stuttgart hat tief verteidigt und dann ist uns zu wenig eingefallen.
Wie sieht der „Sky“-Experte das Spiel der Stuttgarter in Frankfurt?
Lothar Matthäus: Die Stuttgarter haben es sehr gut gemacht. Die Eintracht hatte in der 1. Halbzeit eine Drangphase von 20 Minuten, aber sie sind nie zu einer richtigen Chance gekommen. Stuttgart hat verdient gewonnen!
Deniz, Du hast heute wieder Serhou Guirassy in der Startelf ersetzt. Du triffst und triffst. Wie ist das Innenverhältnis bei Euch?
Deniz Undav: Wir pflegen eine Weltklassebeziehung. Wir haben Spaß zusammen und freuen uns, wenn der andere ein Tor macht. Wir haben eine gute Beziehung. Wir lachen, wir freuen uns und wir haben Spaß.
Als Stürmer wird man an Toren gemessen. Und sieben Tore in neun Spielen lassen sich sehen. Wenn sich der deutsche und der türkische Nationaltrainer bei Dir melden würden, für welches Land würdest Du auflaufen?
Deniz Undav: Da bin ich komplett offen. Für mich ist das alles neu, da ich erst seit zweieinhalb Jahren professionell in einer Liga spiele. Ich versuche es zu genießen. Wenn so ein Telefonat kommen sollte, muss man gucken, welche Option die beste wäre. Ich bin da relativ offen, mal gucken, was passiert. (Sky/TX)
Foto:Deniz Undav Copyright Bundesliga Interviews