Corinna Griese: „Bei WeDriveProud geht es erst einmal darum, zu visualisieren“.
In Milton Keynes, bei Volkswagen UK, gab es eine interessante Podiumsdiskussion rund um das Thema „Gleichberechtigung und Diversität im und durch Sport“. An der Diskussion nahm unter anderem Corinna Griese teil, die Mitglied im WeDriveProud-Netzwerk von Volkswagen ist. Im Anschluss an die äußerst intensive Diskussion beantworte Corinna Griese auch noch Fragen der Journalistinnen und Journalisten.
Was ist das WeDriveProud-Netzwerk?
Corinna Griese: WeDriveProud ist seit 2019 im Volkswagen-Konzern etabliert und mittlerweile haben wir 450 Mitglieder bei Volkswagen. Was sich vielleicht erst einmal nach viel anhört, aber eigentlich gar nicht so viel ist, bei rund 660.000 beschäftigten Personen weltweit. Wenn man es statistisch betrachtet, müssten wir eigentlich bei knapp 50.000 Mitgliedern sein. Also wenn denn die Statistik stimmt. Jedoch geht es uns bei WeDriveProud gar nicht um die offiziellen Mitgliederzahlen, es geht darum, zu visualisieren, dass es diese Community überhaupt gibt. Wir wollen aufklären und erklären … wir sind auch recht stolz darauf, dass wir viele Unterstützer haben, die gar nicht direkt betroffen sind, aber uns trotzdem bei der Aufklärung helfen wollen.
Im Juni gab es den „Pride Month“. Wie sinnvoll sind solche Aktionen in den Konzernen und Unternehmen eigentlich wirklich?
Corinna Griese: Also ich finde es generell erst einmal gut, aber natürlich muss man schauen, wie nachhaltig solche Aktionen in den einzelnen Unternehmen sind. Es bringt gar nichts, wenn man es nur während des „Pride Month“ sichtbar umsetzt. Ich finde, man sollte es vor allem intern rund um die Uhr leben. Die Menschen müssen sehen, dass das Unternehmen es ernst meint. Darum finde ich es sehr, sehr schön, das Volkswagen mittlerweile solche Aktionen wie „Gleichberechtigung und Diversität im und durch Sport“ unterstützt.
Als positives Beispiel möchte ich in dem Zusammenhang einmal Bayer erwähnen, die sich nicht nur während des „Pride Month“ sichtbar dazu bekennen, sondern es nun 365 Tage im Jahr machen.
Kann der Fußball eine Rolle spielen?
Corinna Griese: Ich finde es sehr wichtig, dass es endlich auch im Fußball sichtbar gemacht wird … bei den Männern. Ich selber komme aus dem Frauenfußball und dort ist es gar nicht so ein Thema. Da wird jeder ganz herzlich aufgenommen, egal welche Sexualität, und vor allem gehen die Spielerinnen mit dem Outing offen um.
Wie könnte denn ein Lösungsansatz aussehen?
Corinna Griese: Wir müssen das Thema viel offener besprechen, sichtbarer und vor allem viel größer machen. Wir müssen allen vermitteln: Bei uns im Fußball kann man so sein wie man möchte!
Wie sieht dies bei Volkswagen aus?
Corinna Griese: Beim Volkswagen-Konzern darf man so sein wie man möchte und wir haben ja auch zwei Fußballmannschaften, die ganz stolz die Regenbogenflagge und im „Pride Month“ das Logo in Regenbogenfarben tragen. Sowohl in der Liga, im Pokal als auch bei international Begegnungen. Das ist schön zu sehen! (Volkswagen/TX)
Foto: ©Volkswagen