Christian Horner, Mike Krack und Andreas Seidl: „Ich brauche keinen Regen“.
Von Frankreich geht es für die Formel 1 direkt nach Ungarn, bevor es dann in die Sommerpause gehtt. Der Große Preis von Ungarn gehört immer zu den heißesten Rennwochenenden des Jahres, wobei die Wetterstationen diesmal sogar Regen erwarten. Entscheidend sind die 14 schnellen Kurven. In der virtuellen PK: Christian Horner (Red Bull), Mike Krack (Aston Martin) und Andreas Seidl (McLaren).
Mike, welchen Eindruck hat Sebastian Vettel auf Sie gemacht?
Mike Krack: Wie viel Zeit haben wir?
Ich hatte das große Glück, dabei zu sein, als er seine Karriere begann, als er sehr jung war. Und jetzt wahrscheinlich auch, wenn er seine Karriere beendet. Da ist der Rennfahrer, der seine größten Erfolge in anderen Teams hatte. Als Mann, ist es ein bisschen anders. Zuerst die Jugend, die Aufregung, in der Formel 1 zu sein, jetzt ist da diese äußerst nachdenkliche Persönlichkeit, mit vielen, vielen Gedanken, die in unserem Sport nicht ganz üblich sind.
Christian, Sie kennen ihn wahrscheinlich am besten. Was waren die größten Stärken, als Sebastian Vettel im Red Bull den Sport dominierte?
Christian Horner: Sebastian war in seiner Zeit bei uns unglaublich!
Er schrieb damals einen Brief an Red Bull, um zu sehen, ob sie ihn unterstützen würden. Daraus entwickelte sich eine Beziehung für den lokalen Markt, dann durch den Konzern im Juniorprogramm unter anderem bei Toro Rosso und schließlich bei Red Bull Racing. Auffällig: Sebastian war von Anfang an fokussiert. Er arbeitete hart und er arbeitete immer sehr lange, dazu dieser schöne Humor. Mit dieser Art passte Sebastian perfekt in ein britisches Team. Er war von Anfang an einer von uns und überall im Konzern beliebt … seine Interpretation des Cockney-Slangs ist legendär. Es war beeindruckend zu sehen, wie Sebastian mit Menschen umgeht und es war beeindruckend ihn in unseren Boliden zu sehen. Es war ein großes Vergnügen, ihn in unserem Team gehabt zu haben … als Mensch und Rennfahrer.
Sebastian ist prinzipientreu und er steht für Dinge ein, die ihm am Herzen liegen. In der letzten Phase seiner Karriere konnten wir dies alle beobachten.
Er ist ein sehr privater Mensch und seine Familie ist ihm sehr wichtig. Ich freue mich für ihn, dass er bald mehr Zeit mit seiner Familie haben wird, aber ich bin auch sehr traurig, ihn dann nicht mehr hier bei uns zu haben. Das ist schade!
Andreas, Sie waren bei Sauber, als Sebastian Vettel sein Debüt gegeben hat. Welchen Eindruck hat der junge Deutsche auf Sie gemacht?
Andreas Seidl: Ich erinnere mich noch gut an die Tage, als wir zusammen mit Mike versucht haben, ihn zum ersten Test zu bewegen. Dann haben wir auch noch das erste Rennen in Indianapolis mit ihm bestritten. Natürlich war nicht vorhersehbar, dass Sebastian so durchstartet und vier Weltmeisterschaften in Folge gewinnt, aber Persönlichkeit und Charakter waren von Anfang an besonders, und er war eben ein Talent. Der Sport wird ihn vermissen!
Mike, wie geht es nun in der Zukunft weiter bei Aston Martin?
Mike Krack: Es ist ganz klar, dass nun die Spekulationen richtig beginnen, doch an diesem Wochenende konzentrieren wir auf Sebastian, und wir werden nicht einfach über Namen spekulieren. Ab Montag diskutieren wir Namen und Optionen, wenn es dann etwas zu vermelden gibt, werden wir dies natürlich machen.
Und was für ein Wochenende erwarten Sie hier in Budapest?
Mike Krack: Wenn es trocken ist, denke ich, dass wir unseren Weg weitergehen können. Wenn es nass ist, ist es eine Lotterie.
Christian, noch eine Frage zu Sebastian Vettel. Sie haben seinen erfolgreichen Weg skizziert. Welche Weltmeisterschaft war wohl die beste?
Christian Horner: Alle waren schön und er wurde immer besser.
Was wird an diesem Wochenende für Red Bull möglich sein?
Christian Horner: Ferrari sah ziemlich schnell aus und Strecke sollte ihnen deutlich mehr liegen als uns. Das ist komisch. Früher haben wir uns auf Budapest gefreut, heute geht es darum, den Schaden zu begrenzen.
Andreas, McLaren sieht extrem stark in den Trainings aus?
Andreas Seidl: Die generelle Geschwindigkeit passt und wir verstehen außerdem die Upgrades, welche wir nach Frankreich gebracht haben, deutlich besser. Warten wir also das restliche Wochenende einfach ab, dann wissen wir es.
Es sieht nach Regen aus. Würden Sie den Regen begrüßen?
Andreas Seidl: Ich bin mit trockenen Bedingungen wirklich sehr, sehr zufrieden. Ich brauche keine zusätzlichen Komplikationen mehr. (FIA/SW)
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