Bob Jungels: „Das ist Wahnsinn … ich bin nur noch super glücklich“.
Bob Jungels hat mit einem ambitionierten Solo die Etappe nach Châtel Les Portes du Soleil gewonnen. Der Profi vom französischen Team AG2R Citroën ist der erste luxemburgische Sieger seit Andy Schleck im Jahr 2011 bei der Tour de France. Auf Bob Jungels folgten Jonathan Castroviejo und Carlos Verona. Recht erfreulich aus deutscher Sicht: Simon Geschke trägt nun das Bergtrikot. Mehr unter: www.letour.fr.
Bob, was für eine Leistung. Was für ein Sieg. Du bist ziemlich lange allein am Berg unterwegs gewesen, aber kannst Du es fassen?
Bob Jungels: Das ist Wahnsinn!
Genau dafür bin ich zur Tour de France gekommen. Das ist auch für das Team von größter Bedeutung. Ich habe schwere Jahre hinter mir. So zu gewinnen entspricht voll meiner Fahrweise. Es erinnert mich stark an meinen Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, als Jelle Vanendert nochmal zurückkam.
Ich bin nur noch super glücklich!
War dieser Angriff geplant? Und wusstest Du, dass Du die Beine hast?
Bob Jungels: Meine Form ist von Tag zu Tag besser geworden. Ich musste heute auch weit vor dem Ziel angreifen, denn es wäre unmöglich gewesen, den Favoriten am letzten Anstieg wegzufahren. Und ich wusste, dass ich nicht einbrechen würde, aber der letzte Kilometer fühlte sich endlos an. Ich bin volles Risiko gegangen, das hat sich ausgezahlt. Ich möchte meinem Team danken und allen, die den Glauben an mich in den letzten Jahren nicht verloren haben.
Ich bin jetzt einfach nur dankbar!
Simon, Du hast das Bergtrikot erobert. War diese Auszeichnung geplant? Und warum hast Du den Sieger ziehen lassen müssen?
Simon Geschke: Das Bergtrikot zu holen war mein Ziel auf dieser Etappe. Es war realistischer, es heute zu versuchen, als später dann im Hochgebirge. Darum habe ich mich entschieden, in die Fluchtgruppe zu gehen und den Tag über Punkte für das Bergtrikot zu holen. Am letzten Anstieg musste ich nochmal alles raushauen, aber am Ende hat es gerade so gereicht, damit ich genug Punkte habe. Es ist eine Ehre für mich, mit dem Bergtrikot in den Ruhetag zu gehen. Ich werde versuchen, es so lange wie möglich zu behalten, aber ich bin mir natürlich auch im Klaren, dass noch viele schwere Berge in diesem Jahr kommen.
Als Bob und ich weggezogen sind, war ich am Limit. Ich hatte noch genug Energie, um als Erster über die Bergwertung zu fahren. Als ich auf der Abfahrt sein Hinterrad nicht halten konnte, dachte ich, es sei klüger, auf die große Gruppe zu warten. Aber dann stellte sich heraus, dass Bob auf der Abfahrt und im Flachen schneller war als die Gruppe. Das war mein Fehler. (TX)