„Bob“ Hanning: „Wir waren nicht die bessere Mannschaft, aber die glücklichere“.
Ein berauschendes Handballfest feierte die Füchse Berlin und der 1. VfL Potsdam am „Tag des Handballs“ in der Max-Schmeling-Halle. Erst gewannen die Berliner ihr Heimspiel, dann legten die Potsdamer im direkten Anschluss nach. Die Mannschaft von Trainer „Bob“ Hanning rettete ein 28:27 gegen den VfLLübeck-Schwartau über das Ziel. Die 4.300 Fans in der Halle wurden auf jeden Fall bestens unterhalten.
Herr Hanning, mit 17:14 ging es in die Halbzeit, am Ende war es ein knappes 28:27. Sieg ist Sieg und der 1. VfL Potsdam ist nun Tabellenführer. Wie sehen Sie die beiden Halbzeiten gegen den VfL Lübeck-Schwartau?
„Bob“ Hanning: Wir waren im Feuer, wir waren in der Bereitschaft und im Tempo. Wir haben in der ersten Hälfte alles richtig gemacht. Das Einzige, was mich gestört hat, war das Resultat, weil wir einfach mehr als drei Tore besser waren. Dann in der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel nicht mehr so sehr im Griff, haben viel zu oft zu lange gewartet und vorne einfache Bälle weggeworfen. Aber wir hatten Lasse!
Was heißt das ganz genau?
„Bob“ Hanning: Heute kann ich einfach sagen, dass Lasse komplett im Feuer war und uns dieses Spiel gewonnen hat. Letztlich hatten wir das notwendige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir waren nicht die bessere Mannschaft, aber waren heute mit Sicherheit die glücklichere Mannschaft. Man sieht, wie schwer es in der 2. Liga ist, Spiele zu gewinnen. Ich musste in den letzten Tagen wirklich sehr viele Anfragen ertragen, die von Aufstieg reden, aber nein, man muss erst einmal jedes Spiel in der Liga gewinnen. Ich bin aber sehr glücklich, sehr dankbar und sehr zufrieden, dass wir jetzt Tabellenführer sind. Das ist eine herausragende Leistung!
Herr Röhrig, eine knappe Niederlage, vor allem aufgrund der ersten Hälfte. In der zweiten Hälfte war man am Drücker, konnte das Spiel aber nicht mehr ganz umdrehen. Wie bewerten Sie die heutige Niederlage selbst?
David Röhrig: Glückwunsch an Potsdam zum Sieg und zur Tabellenführung! Das ist sehr beeindruckend. Nachdem klar war, dass Langhoff und Lichtlein nicht mehr mitspielen, hätte ich das vor der Saison nicht mehr erwartet, aber vor dem Spiel war mir das schon klar. In der 1. Halbzeit ist wohl das Worst case-Szenario eingetreten. Potsdam war frittenheiß und ist extrem gutes Tempo gegangen. Wir hingegen waren mit den Köpfen noch in der Kabine, lassen freie Bälle liegen und kommen überhaupt nicht in den Rückzug. Das ist super ärgerlich, wenn man zwischendurch sieben Tore zurückliegt. In der zweiten Hälfte lief dann viel mehr für uns, wir wollten sie offensiv unter Druck setzen und vor allem Beneke und Sauter pressen. Wir hatten auf einmal eine viel aggressivere Grundhaltung, die Potsdamer waren wohl selbst überrascht, wie ihnen das Spiel aus den Händen geglitten ist. Wir haben dann sehr viel richtig gemacht, aber auch viele freie Bälle liegen lassen. Wir hatten acht Paraden weniger, was ich nicht unseren Torhütern vorwerfe, sondern allein ein Kompliment an Lasse ist, der dieses Spiel dominiert und zum zweiten Sieg aus seiner Sicht beiträgt. (TX)
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