Bastian Buus: „Ich liebe den Motorsport, die viele Facetten faszinieren mich“.
Der 31. Fahrertitel im Porsche Supercup geht an Bastian Buus. Dem 20 Jahre alten Porsche-Junior aus Dänemark genügte ein 13 Rang beim turbulenten Saisonfinale in Monza, um die Gesamtwertung vor Larry ten Voorde zu gewinnen. BWT Lechner Racing, das österreichische Team von Bastian Buus, sicherte sich zum 13. Mal den Gesamtsieg in der Team-Wertung im internationalen Markenpokal von Porsche.
Bastian, Du hast nicht nur den Porsche Supercup gewonnen, Du bist jüngster Champion aller Zeiten! Wie fühlt sich das an?
Bastian Buus: Mir fehlen die Worte, ich bin einfach nur überglücklich!
Jetzt hast Du den Fahrertitel im Porsche Supercup gewonnen. Aber wie bist Du damals in Dänemark zum Motorsport gekommen?
Bastian Buus: In meiner Familie bestand schon immer ein recht großes Interesse am Motorsport. Als ich ein Kind war, fuhr mein Vater hobbymäßig Rennen. Als ich sechs Jahre alt war, bekam ich ein Lenkrad und Pedale für meine XBOX und fuhr im Kindersitz, um die Pedale überhaupt zu erreichen. Als ich acht Jahre alt war, durfte ich zum ersten Mal mit einem Gokart fahren, aber ich die älteren Jungs haben mich eingeschüchtert, dann hatte ich eigentlich die Lust verloren. Doch bereits ein gutes Jahr später gab es eine Veranstaltung in der Firma, wo damals meine Eltern noch gearbeitet haben, auf einer Gokart-Bahn. Ich hatte diesmal so viel Spaß … ich war richtig süchtig! Noch im gleichen Jahr kaufte mein Vater das erste eigene Gokart, wobei es wirklich nur um den gemeinsamen Spaß ging. Bis heute sind wir uns auch in der Familie einige, wenn kein Spaß mehr besteht, dann muss man aufhören.
Aber Du bist recht schnell durchgestartet …
Bastian Buus: Das stimmt! Bereits 2015 gewann ich den Preis „Karting Talent of the Year“ bei den dänischen Motorsport Awards. Nach nur zwei Saison. 2017 habe ich dann erstmals internationale Luft geschnuppert und ich glaube, 2019 bin ich nur noch zwei Rennen in Dänemark gefahren. 2020 folgte mit der GT4 European Series der Einstieg in den GT-Sport. Daran erinnere ich mich gerne zurück, denn ich habe auf Anhieb die Meisterschaft gewonnen. Ich halte noch einige Rekorde!
Heute bist Du Porsche-Junior. Und wie kam es dazu?
Bastian Buus: 2021 bin ich in den härtesten Markenpokal der Welt gewechselt, in den Porsche Carrera Cup Deutschland. Das war auf der einen Seite generell eine riesige Herausforderung, auf der anderen Seite stellt man sich als Talent direkt ins Schaufenster von Porsche. Mit starken Leistungen wachsen also die Chancen.
Parallel hast Du die Schule fertig gemacht?
Bastian Buus: Da waren wir uns in der Familie immer einig, die Schule wird fertig gemacht. Und in diesem Jahr habe ich mein Abitur auch bestanden!
Motorsport und dazu Schule, blieb da noch Freizeit?
Bastian Buus: Viel Freizeit blieb mir nicht, aber wie ich schon sagte, der Motorsport ist meine Leidenschaft und macht mir sehr viel Spaß. Und beim privaten Simracing treffe ich meine Freunde. Da bin ich dann nicht der Profi, sondern der Bastian.
Was ist das Beste am Rennfahrer Dasein?
Bastian Buus: Für mich sind es die Siege und die ganzen schönen Erinnerungen, die ich damit verbinde. Generell liebe ich den Motorsport und finde ihn auf so viele Facetten immer wieder faszinierend. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich jeden einzelnen Tag meines Lebens nur auf der Rennstrecke sein.
Hattest Du nur schöne Erlebnisse auf der Strecke?
Bastian Buus: Natürlich nicht! 2019 hatte ich einen schweren Unfall in Süditalien, als ich mich auf eines der World Series Karting-Events vorbereitete. Ich bin mit rund 90 Stundenkilometer frontal in eine Mauer gekracht. Das Schlimmste war nicht der Unfall, sondern mein Erlebnis im Krankenhaus. Mein Arm wurde in einem schönen, kleinen süditalienischen Krankenhaus wieder eingerenkt, ohne Schmerzmittel und ich konnte mich mit niemandem verständigen. Ich wusste also nicht wirklich, was der Arzt mit mir machen würde, bis mein Arm am Ende schmerzhaft eingerenkt war. (SW)